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sistorial-Präsidenten gethan hatte und schloß mit der Bitte, die Synagogen-Ordnung einer rabbinischen Autorität zur Begutachtung zu unterbreiten und diesem Gutachten gemäß über den Entwurf zu entscheiden.
Der Herr Minister war den Ausführungen Bensew's mit sichtlicher Aufmerksamkeit gefolgt und hatte ihn oft durch Fragen und Bemerkungen unterbrochen, aus welchen Bensew das Interesse des Ministers für den Gegenstand der Unterredung folgern durfte.
„Könnt Ihr mir einen Rabbiner nennen, mit Hessen Ur- theil Ihr Euch zufrieden gebt?" fragte darauf der Minister.
„Wenn das hohe Ministerium das Gutachten von Rabbiner Samson Raphael Hirsch, dem früheren Oberlandesrabbiner von Mähren, jetzigem Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt a. M. einholen wollte, so wäre meine gehorsamste Bitte vollkommen erfüllt."
„Nun, dann reicht mir Euer Anliegen schriftlich ein und ich werde dann meine Entscheidung treffen. Ihr seid entlassen."
Bensew kehrte direkt zu seinem Gönner, dem Herrn Kon- sistorialrath Schellenberg zurück und berichtete ihm genau den ganzen Verlauf der Unterhaltung, die etwa 20 Minuten gewährt hatte. Er unterdrückte die gewichtigen Bedenken über den Erfolg seiner Sendung nicht, und sagte seinem Beschützer geradezu, daß er sich den Ausgang der Sache anders und zwar besser gedacht hätte, nachdem er einen so einflußreichen Fürsprecher in der Person des Herrn Prälaten gehabt habe.
Dieser aber erwiederte lächelnd:
, „Ihr habt wvhl geglaubt, daß der Minister auf diese