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Eine ungekannte Welt : Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben / von Judäus
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sondern auch für mich mit ist. Ich kann aber boruch Haschern lesen und schreiben."

Feiwel lächelte; er war auf dem rechten Wege.Daß Ihr schreiben und lesen könnt, ist mir gar kein Sofek (Zweifel); habe ist doch Eure Kunst darin doch oft genug bewundert. Zu­dem wachsen auch Eure Kinder zum Guten heran, die Jungen können's afilu (sogar) sehr gut und die Mädchen können's auch lernen. Wenn's Euch recht ist, lern ich jeden Abend eine halbe Stunde mit ihnen, dann werden sie diese Chochmo auch bald können. Aber in allem Emmes (in Wirklichkeit) braucht man für das Geschäft nicht schreiben und lesen zu können, man braucht nur Geld dazu zu haben, und das habt Ihr boruch Haschern. Nichtsdestoweniger werdet Ihr gut thun, wenn Ihr Euch nach einem Schuttof (Compagnon) umkeht, z. B. nach einem zuverlässigen Ehrenmann wie Rabbi Lob Lemberger, hundert Jahre soll er leben."

Diesen Vorschlag hatte Feiwel nur gemacht, weil ihm schon früher mitgetheilt worden war, daß Rabbi Lob diese Offerte entschieden zurückgewiesen hatte.

Damit ist's nichts," sagte Gitel,er geht nicht von U. fort."

Wie wär's," fragte Jankel, wenn Du, Feiwel, Dich an dem Geschäft betheiligen würdest?"

Der Gefragte that, als ob er dieses Angebot gar nicht ge­hört hätte, und verbreitete sich über das Bankfach im Allge­meinen und über Jankel als Banquier ivsxs insbesondere. Jankel und Gitel ihn für ein Finanz - Genie ersten Ranges

Er that dies mit so viel Geläufigkeit und Sachkenntniß, daß halten mußten. Er wies seinen verdutzten Zuhörern zuerst: