standen. Er kaufte um 600 000 Gulden, kam schmunzelnd nach Hause und erzählte seiner Gitel, daß er seine Million Gulden endlich beisammen habe, wenn dieses Geschäft nach Wunsch ausfiele. Das war das Ziel, welches er sich gesetzt hatte. Im Besitz einer Million wollte er das Geschäft seinen Söhnen und seinem Schwiegersöhne überlaffen und sich von der aufregenden Spekulation ganz zurückziehen. Die Aufregung hatte Jankel grau und nervös gemacht, obwohl er noch nicht viel über 40 Jahre zählte. Dazu kam die Verhaftung vor wenigen Tagen, der Gedanke an das Schicksal seines in Haft befindlichen Schwiegersohnes und manches andere, was die von Haus aus urkräftige Constitution Jankels bedenklich erschüttert hatte.
Die gewaltige Spekulation mit den Credit-Aktien ging aber diesmal so gründlich fehl, daß Jankel 24 Stunden später ein ruinirter, armer Mann war. Er war noch außerdem mit ca. 200 000 Gulden engagirt. Eine plötzlich ausgebrochene Panik hatte ein so rapides Sinken aller Werthe zur Folge, daß eine große allgemeine Krisis eintrat, deren erstes Opfer Jankel war.
Jankel, der während seines sechsjährigen Wiener Aufenthaltes viel von seinem inneren sittlichen Halt verloren hatte, hatte mit seinem Gelde alles eingebüßt, was seinem Leben Werth und Bedeutung gab. Er hätte am liebsten, wie schon so viele verunglückte Börsenspieler, seinem Leben durch eine Pistolenkugel ein Ende gemacht, aber er war zu feige dazu. Vor Schießwafsen hatte er zudem einen heillosen Respekt; er hatte nie eine in Händen gehabt. We damals, als er von Kathinka das verhängnißvolle Lotterieloos gelaust hatte, fehlte es ihm auch jetzt an Muth und Vertrauen, seinem wackeren