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Eine ungekannte Welt : Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben / von Judäus
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nun doch so gekommen ist, werden Ew. Excellenz meine Freude begreiflich finden."

Ihr sprecht in Räthseln, erklärt Euch, aber macht's kurz."

Der heidnische Seher Bileam hat es vor Jahrtausenden bereits ausgesprochen, daß einst eine Zeit kommen werde, in welcher man so gering über Israel und Jakob denken wird, daß man sich zu dem Vorwurf gegen Gott selbst berechtigt glaubt, was er da geschaffen habe. Wenn sich somit die allge­meine Unzufriedenheit nicht auf uns Juden beschränkt, sondern sich gar auf unseren Vater im Himmel erstreckt, dann sind wir keiner größeren Erniedrigung mehr fähig, dann beginnt unser Geschick sich plötzlich zum Guten zu wenden, dann erfüllen sich die Worte, die dann unmittelbar folgen: Siehe das Volk steht wie ein Löwe auf und erhebt sich wie ein Leu*) u. s. w.

Vor dieser göttlichen Weisheit waren die kleinlichen Ministerränke machtlos. Die jüdischen Genoffen gewannen ihre Seelenruhe und damit ihren klaren Geistesblick wieder, der es leicht gelang, die gegen die Jüden erhobenen Anklagen in ihrer ganzen Nichtigkeit vor aller Welt bloßzustellen. Der Mnister unterlag und die Juden blieben die Sieger.

Das war es, Was Kaiser Nikolaus beschäftigte. Er war rathlos den Juden gegenüber. Alles, was er den Juden gegen­über bis jetzt in Scene gesetzt hatte, mißlang vollkommen oder zeigte sich doch als recht ungenügend. Er hatte von Jahr zu

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Dieses Vorkommnitz ist historisch. Es ist dem trefflichen NM8 NM NON S. 244 entnommen, welches Herr S. I. Her sch­irr ann in Hamburg veröffentlicht hat.

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