Druckschrift 
Eine ungekannte Welt : Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben / von Judäus
Seite
332
Einzelbild herunterladen

332

zigen Esrog für die Gemeinde mitzubringen. Ihr erster Weg war zu dem Esroghändler und dieser erklärte ihnen: Einen Esrog haben wir hier und zwar einen ganz fehlerlosen, schönen, ob er aber zu kaufen ist, das bezweifle ich. Ich habe gestern Abend 40 Gulden dafür geboten und wurde zurllckgewiesen.

Wer hat den Esrog?" fragte der Wortführer der Deputation.

Der Esrog ist im Besitz eines blutarmen Mannes, eines gequälten Handelsmannes, aber ich glaube nicht, daß er zu haben sein wird."

Pah," meinte schmunzelnd einer der Deputierten,mit Geld kann man viel ausrichten, besonders bei einem armen Mann und noch mehr, wenn es auf Jomtos geht. Jedenfalls wollen wir unser Glück versuchen."

Von dem Händler geführt, suchten die Herren das arm­selige Häuschen auf, sie trafen aber, wie wir bereits wissen, nur die Frau des Hauses an.

Die Herren," sagte der Händler,kommen direkt von P. und wollen um jeden Preis Euren Esrog kaufen. Ihr wißt vielleicht nicht, daß ich Eurem Manne gestern Abend 40 Gulden geboten habe. Die Herren geben wahrscheinlich sogar 60 Gülden. Aber sie haben große Eile, deshalb entschließt Euch schnell und laßt Euch ein so gutes Geschäft nicht aus der Hand gehen, wie man es kaum alle Jubeljahr einmal machen kann."

Wie kann ich den Esrog meines Mannes in seiner Ab­wesenheit verkaufen, wo ich doch ganz sicher weiß, daß er ihm nicht feil ist?"

Verzeihen Sie," entgegnete einer der Deputierten,wenn ich Ihnen hier widersprechen muß. Sie wissen nur, daß Ihr