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Mann auf ein Angebot von 40 Gulden den Esrog nicht verkaufen wollte. Wie aber Ihr Mann gedacht hätte, wenn man ihm nicht 40 offeriert, sondern sogleich 80 gezählt hätte, das können Sie nicht wissen. Nun, ich lege Ihnen hier die 80 Gulden auf den Tisch und dann ist das Geschäft, denke ich, abgeschlossen."
Bei diesen Worten öffnete der Sprecher seine Geldtasche, die er vorn über der Brust hängen hatte und zählte in Banknoten 80 Gulden hin.
Als die arme Frau das viele Geld sah, drehte sich ihr alles im Kopse herum. Achtzig Gulden aus ihrem Tisch auf einmal, wer hätte so etwas für möglich gehalten! Sprachlos starrte sie bald auf das Geld, bald aus die Tasche und dann wieder aus die Kommode, in welcher ihr Schatz geborgen war. Es war ein harter Kampf, wäre nur ihr Mann zu Hause gewesen!
Die Unterhändler gewahrten den seelischen Kampf zwischen dem Ideal in der Kommode und dem Materiellen hier auf dem Tisch, zwischen dem Esrog und dem Gelde, und sie glaubten, den Kampf zu ihren Gunsten beeinflussen zu können,, wenn sie noch zwanzig Gulden der Summe hinzufügten.
„Da habt Ihr hundert Gulden, damit seid Ihr für die Mizwoh reichlich entschädigt, und nun gäbt uns den Esrog."
„Den Esrog kann ich Euch nicht geben, er gehört nicht, mir," sagte das biedere Weib und starrte dabei unverwandten Blickes aus das viele Geld, das vor ihr ausgebreitet lag.
Daraus zogen sich die Herren zu einer kurzen, leisen Be- rathung in einen Winkel der Stube zurück. Der eine meinte, flie müßten das Geschäft abschließen, bevor der Mann nach