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Hause käme, denn wenn die Frau schon so fest an dem Esrog hänge, so sei es dem Mattne noch viel weniger feil. Der andere erklärte sich entschieden dagegen, denn er glaube nicht, daß man mit einem solchen Esrog überhaupt seiner Pflicht genügen könne, das von dem unrechtsmäßigen Eigenthümer aus diese Weise erstanden sei. Dem Dritten, einem würdigen Greise, standen ein paar Thränen in den milden Augen, er flüsterte: Israel Kedauschim hem! Was ist das für ein Kiddusch Haschern, der sich hier in dieser armseligen Stube vollzieht! Wir Werden den Esrog nie bekommen, aber es wäre doch der Mühe Werth, einmal zu sehen, wie hoch dieser armen Frau die Liebe zur Mizwoh steht. Er nahm seinem Begleiter die Geldtasche ab, griff eine Hand voll Banknoten heraus und zählte sie auf den Tisch, indem er eine neben die andere legte, zweihundert, dreihundert, vierhundert, vierhundert und vierzig Gulden! Fetzt war der ganze Tisch mit Kassenscheinen derärt bedeckt, daß keiner mehr daraus Platz hatte.
„So, liebe Frau, das Geld gehört Euch, wie Euch der Tisch gehört aus dem es liegt, und nun gebt uns den Esrog heraus, denn ohne Esrog dürfen wir nicht heim kommen zum Rosch Hakohol von P."
Schon langte die Frau mit der Hand nach der Tasche, um den Schlüssel zum Esrog hetauszuholen, so verwirrt hatte sie einen Augenblick der Astblick des vielen Geldes gemacht, aber es war nur ein Augenblick; dann gewann sie wieder die "Fassung.
„Was sagt Ihr?" begann sie tiefathmendmit zitternder Stimme, „Ihr kommt von Rosch Hakohel in P.? das glaube ich nicht, sondern Ihr kommt direkt aus dem Gehinnom, Ihr seid Schedim in Menschengestalt und wollte eine arme Frau be-