Druckschrift 
Eine ungekannte Welt : Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben / von Judäus
Seite
336
Einzelbild herunterladen

336

Händler, der sich am Eingang der Straße ausgestellt hatte, Nies Reb Jtzig:Schalem Alechem und Masel tos" zu.

Reb Mendel aus P. ist hier mit noch zwei Abgesandten von Rosch Hakoho'l in P. Sie sind extra gekommen, um Euer Esrog zu kaufen. Was meint Ihr, wie es ihnen Euer Weib gelassen hat? Na, rathet's doch nicht: 400 Gulden, in baar aus'gezahlt!"

Die vierzig Gulden, die er verschwiegen, hoffte er auf irgend eine Weise noch zu seinen Gunsten bei dem Handel her­ausschlagen zu können.

Reb Jtzig nahm seinen schweren Packen nicht vom Rücken, sondern sah den Sprecher nur groß an.

Was sagt Ihr da? Mein Weib hätte mein Esrog verkauft? Das glaub' ich nicht, aber wenn sie es gethan hat, so hat sie es ohne mein Wissen und gegen meinen Willen ge­than, Und ich werde die Käufer zum Din Thora fordern."

Als Reb Jtzig eben weiter gehen wollte, traten ihm die Deputirten aus P. in den Weg, riefen ihm den Friedengruß entgegen und sagten:

Ihr scheint gar nicht zu wissen, was wir heute für Geld in Euer Haus gebracht haben; ein solches Geschäft macht man nicht jeden Tag!"

Meine Meinung habt Ihr gehört, gebt gutwillig den Esrog heraus, sonst passirt ein Unglück. Glaubt Ihr, ich lasse mir so etwas gefallen? Und glaubt Ihr, Eure Khillo wäre mit einem solchen Esrog jauze? Glaubt Ihr, man dürfe das letzte der zehn Gebote übertreten, wenn es sich um eine Mizwo handelt, sobald die eine Partei Schluchim vbn P. sind und die andere ein armer Handelsmann ist? Ihr seid doch gelernte