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großen Gewinn gebracht, durch die vielen Gelegenheiten, die sich dort zum Kaufen und Verkaufen boten, daß ich das gar nicht genau angeben kann. Ich nahm itnrner große Summen Geldes Mit Und bestritt davon die Reisekosten. Die letzteren waren so verschwindend klein, daß sie gar nicht in Betracht kamen, im Vergleich mit den großen Summen, um die es sich dabei handelte. Aber dieses Jahr habe ich keine Kapitalien, die ich mitnehmen könnte, und selbst die einfachen Reisekosten sind für mich unerschwinglich."
„Und wie viel Meint Ihr, daß für diese Reise die Kosten betragen können?"
„Doch wenigstens hundert Gulden."
„Hundert Gulden! Das ist nicht viel. Den Betrag leihe ich Euch. Ihr nehmt das Geld, fahrt morgen Lechaim ulscholaum nach Leipzig, sagt weiterhin keiner Seele ein Wort von Eurer gegenwärtigen Lage, und seht zu, daß Ihr das erste Geschäft zum Abschluß bringt, das Euch angetragen wird. Ich bin sicher, daß es Euch so viel Masol und Brocho bringen wird, daß Ihr mir sofort nach Eurer Rückkunft das Geld zurückzahlen könnt."
Bei diesen Worten erhob sich der Rabbi, nahm aus einer Schublade eine HuNdertgulden-Note und übergab sie dem Rosch- hakohol. Es war die einzige, die Rabbi Moschch Sofer hatte, was auch Rabbi Wolf Pappenheim vermuthete. Er weigerte sich, das Darlehen anzunehmen und versicherte, daß er daran nicht gedacht habe, daß er nur den Rath, nicht aber das Geld des Rabbi wolle, und daß er ja nicht einmal wisse, ob er je das Darlehen zurückgeben könne.
Rabbi Msocheh aber beruhigte seinen Roschhakdhol.