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Weise erfüllt, die ich jetzt nicht schildern kann, denn ich bin mit meinem Wagen direkt bei dem Rabbi vorgesahren, ohne noch» mein Haus betreten zu haben. Ich werde heute Abend noch versprechen und alle Einzelheiten erzählen. Aber ich wollte nicht zurückkehren, ohne zuerst dem Rabbi meinen Dank ausgesprochen zu haben und als schwaches Zeichen meiner Erkenntlichkeit diesen Ring als kleines Weggeschenk von der Messe mitzubringen."
Rabbi Moscheh Soser nahm lächelnd den Ring, steckte- ihn an den Finger, wandte sich dem Fenster zu und betrachtete- mit Kennermiene das kostbare Geschenk.
„Ein solches Feuer habe ich noch bei keinem Stein gesehen, das ist kein kleines Geschenk, das ist ein seltener Juwel, wie es in der ganzen Gemeinde keinen zweiten giebt. Und die Fassung, die ist ein wahres Kunstwerk, ich hätte gar nicht geglaubt, daß heute noch so etwas solides und vollendetes fabriziert wird."
Diese halblaut geführte Kritik dauerte gewiß fünf Minuten lang. Der Rabbi ließ den Stein in allen Stellungen und Farben leuchten, steckte ihn von einem Finger an den andern und konnte gar kein Ende mit seinem Lobe finden.
Niemand war glücklicher, als Rabbi Wolf Pappenheim, daß er den Geschmack seines Wohlthäters so gut getroffen hatte, und bei jeder wiederholten Anerkennung verklärten sich auf's neue die Züge des Gebers.
Auf die beiden jungen Leute machte die ganze Scene aber einen ganz anderen Eindruck. Sie befanden sich da vor einem unerklärlichen Räthsel..
So viel stand fest, der Roschhakohok hatte vom Rabbi' hundert Gulden geliehen und sie jetzt zurückgebracht.. Wie: