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sähigkeit betrifft, fo hindert mich nichts, der Frau des Herzogs nach einigen Monaten die Titel und Würden zu verleihen, welche ihr den Zugang zum Hofe öffnen. Von Dir aber verlange ich, daß Du Deinen Jrrthum einsiehst, daß diese Ehe nicht Gott gestiftet hat, sondern daß ich der Ehestifter bin."
Don Abarbanel schwieg. Einen Augenblick trug er sich mit dem Gedanken, feinem königlichen Herrn zu antworten, daß eine solch' ungewöhnliche Ehe erst recht von Gott bestimmt sei, auch wenn Se. Majestät die Rolle des Ehevermittlers übernehme. Aber er durfte es jetzt nicht wagen, durch Rede und Gegenrede den König noch mehr in seiner Opposition zu bestärken. Er konnte daher nichts Besseres thun, als jede Gegenrede für's Erste zu unterdrücken.
Der König erhob sich, reichte dem Verwalter seiner Finanzen die Hand und entließ ihn mit den Worten:
„Es bleibt also dabei. Du stimmst mir zu, wenn der Herzog eine Obsthändlerin heirathet, so ist Gott nicht der Stifter dieser Ehe, und ich räume Dir dagegen ein, daß die Ehe des Herzogs vom Himmel beschlossen ist, falls er irgend eine andere Frau heirathet, die nicht Obsthändlerin ist. Einverstanden?"
Don Abarbanel verneigte sich tief vor seinem Herrn und Ward in Gnaden entlassen.
II.
Als der König allein war, glitt ein zufriedenes, heiteres Lächeln über seine milden Gesichtszüge. König Alfonso war von der Weisheit und Lebensklugheit und ebenso von der unbedingten Treue seine Finanzverwalters tief durchdrungen.