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„Majestät, der Gaspard dort ist an allem schuld. Ich habe den Brief einer alten, befreundeten Wittwe zur Besorgung übergeben und diese ist seitdem spurlos verschwunden, ihr Korb mit Wäsche steht noch da."
„Gütiger Himmel, Fernando, was habe ich angestellt! Gehe Du allein nach Hause, ich habe noch rasch einen anderen Weg zu machen. Meine heiligste Ausgabe wird es zunächst sein, das an Deinem Lebensglück begangene Verbrechen wieder gut zu machen. Du wirst bald wieder von mir hören. Verzeihe mir, wenn Du kannst, Gott sei meiner hoffärtigen Seele gnädig!"
Er ließ sich darauf direkt an das vor der Stadt gelegene Landhaus Don Jzchak Abarbanel's fahren.
Don Abarbanel begrüßte den. König mit den Worten:
„Ew. Majestät erweist den bescheidenen Räumen meiner Wohnung eine ungewöhnliche, unverdiente hohe Ehre durch diesen Besuch. Hätte ich davon irgend eine Ahnung gehabt, so hätte ich sie würdiger Herrichten und ausstatten lasten."
„Theurer Don, ich komme, um Dir Abbitte zu leisten für den hoffärtigen Dünkel, mit dem ich Dir bei unserer jüngsten Besprechung entgegen getreten bin. Ich habe es jetzt erfahren, auf wessen Seite die Weisheit und Wahrheit ist. Du hast Recht und die Weisen Deines Volkes haben die Wahrheit gesprochen, wenn sie lehren, daß Ehen im Hitnmel geschlossen werden, und daß Menschen sich nicht vermessen können^ in dieses göttliche Vorrecht einzugreifen."
Und nun erzählte der König seinem weisen Berather alles, was vorgefallen war.
„Das schlimmste aber bleibt." so schloß der König seine Darstellung, daß es gar kein Mittel giebt, das Verbrechen
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