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Grunde darf keines wegen seiner Mangelhaftigkeit gehen, sondern in einen Bund vereinigt, sollen die Vorzüge und Mängel sich gegenseitig ergänzen und einer den anderen sühnen." (Menachoth 27 u und Wajikra Rabba Kap. 30.)
Die glatt polirten, fein gedrechselten Trendelchen und Menschen sind mir unausstehlich. Ich schnitze oder gieße deshalb meinen Kindern ihr Trendelchen jedes Jahr selber, das giebt meinen Fabrikaten immer einen originellen Zug. Sie sehen allerdings nicht so salonfähig gestriegelt und geschniegelt aus, wie die fabrikmäßigen Alltags-Trendelchen, von welchen zwölf auf ein Dutzend gehen, aber auch nicht so schablonenartig schwindsüchtig, wie diese, die statt zu tanzen, wie im Delirium tremens rasen und dabei so piano auftreten, als wollten sie die vollendetste Leisetreterei personificiren. Es ist wahr, mein Trendelchen hat seine Eigenthümlichkeiten, gewöhnliche Tren- dclkritiker werden sagen, seine Fehler und Mängel, aber ich halte diese Eigenart, welche der großen Masse als „Mucken" erscheinen, für seine größten Vorzüge. Eine seiner Marotten tritt z. B. mit solcher Consequenz hervor, daß sie sogar mein vierjähriger Spielpartner zum Gegenstand einer Interpellation gemacht hat, die ich ihm aber nicht genügend beantworten konnte, weil eine richtige Würdigung dieser Eigenthümlichkeit über seinen und noch über manches Anderen Horizont geht, so daß Viele über die Erklärung, die ich nun folgen lasse, ihren sogenannten Kopf schütteln werden.
Also, unser diesjähriges Trendelchen hat die Eigenthümlichkeit oder, wenn man will, den Eigensinn, fast immer so zu fallen, daß der Buchstabe n oben Zu liegen kommt. Es ist eben ein wenig einseitig, würden die Panegyriker der glatt polirten und accurat construirten Trendelchen sagen, deren