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bestreiten; aber ich sehe auf allen diesen Gebieten auch nichts von der Opportunität, die man auf diesem Wege erhoffte. Dieses Feilschen, Schachern, Annehmen und Preisgeben, dieser ganze Handel mit Prinzipien und Ueberzeugungen kann nicht von Gutem sein und kann zu keinem dauernden Frieden führen. Der augenblickliche Erfolg aller dieser Mischmasch- und Kartell-Bestrebungen kann Manchen blenden, aber eine Zukunft hat er nicht, kann er nicht haben. Wer halb fromni, halb neu, halb fortschrittlich, halb konservativ auftritt, mag wohl im augenblicklichen Ringkampfe der Parteien die Oberhand erlangen, aber daß das, was so oben aufliegt, immer das beste ist, wird Niemand behaupten wollen. Es ist wahr, der gehaltvollste Theil der Milch steht als Rahm obenauf, aber auch der — Schaum schwimmt immer gerade wegen seiner Leichtigkeit und Gehaltlosigkeit oben; aus dieser Stellung läßt sich daher auf den inneren Gehalt kein Gchluß ziehen. Die Halbheit hat heute Oberwasser, und wenn in dem Ringstreit der z, ) und n, der Ganzen, Nullen und Halben, mein Trendelchen die letzteren mit Vorliebe über die anderen rangirt, so weiß es sich im Einklang mit der ganzen Zeit, in der es lebt und wirkt, und verrätst einen tiefen psychologischen Blick in dieselbe, den man nicht als Einseitigkeit stigmatifiren sollte. Die Seite, die oben liegt, ist eben leichter, als die alles tragend« Basis. Schon Börne bemerkt, daß Minister und Butterbrode immer auf die geschmierte, also auf die bessere Seite fallen, die weniger gute liegt also oben.
Hier könnte ein kurzsichtiger Kritikaster noch eine Ausstellung an meinem Trendelchen zur Sprache bringen. Falls Jemand dasselbe von allen Seiten aufmerksam prüft, so findet er, daß wenn n oben liegt, die den Tisch berührende Seite z