Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3245] (1875) Sect. Oranienburg / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch G. Berendt und Laufer
Entstehung
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4° Blatt Oranienburg.

5 Diluvialsande, durch einen mehr oder weniger höheren Gehalt an Grand(Kies) bez. regellose Mengung mit solchem oder auch mit kleinen Geschieben. KEin ferneres Merkmal ergiebt seine Verwit­terungsrinde, die eben durch den Gehalt an grösseren Geschieben reicher an verwitterten Silicaten ist und dadurch meist eine gelbe oder bräunliche Färbung zeigt, welchegewöhnlich dem quarz­reicheren Sande des Unteren Diluviums fehlt. Trotzdem wird es schwer diese Sand-Etage von der des Unteren Diluviums im Profil zu trennen und somit ihre Mächtigkeit zu erkennen, so bald die als charakteristisch bezeichnete regellose Mengung mit Grand und kleinen Geschieben fehlt. Ausser den Grandablagerungen im Westen des Blattes, finden sich auch auf der östlichen Hochfläche einzelne schwache randliche Erhebungen grandigen Sandes, welche

ebenfalls dem Oberen Diluvium zuzuschreiben sind.

Der Sand des Unteren Diluviums ist in seinem gewöhn­lichen Vorkommen, wie solches z. B. eine Sandgrube am Kirch­hofe von Quaden-Germendorf zeigt, ein mittelkörniger, theils fein­körniger Sand, vorwiegend aus meist abgerundeten Quarzkörnern

bestehend, zu welchen rothe Feldspathkörner(etwa 10 pCt. im Durchschnitt) als besonders charakteristisch für Diluviale Sande, hinzutreten. Nur, wenn von thonigen und somit Wasser undurch­lassenden Schichten überlagert, zeigt er, wie immer, den ihm im intacten Zustande eigenthümlichen und wesentlichen Kalkgehalt, der gewöhnlich 2 bis 3 pCt. beträgt.(Siehe die Analysen des Veltener Profils, S. 20.) In oben genannter Grube, wie auch hier, erkennt man eine deutliche Schichtung, durch, Wechsellagerung gröberer und feinerer Sande hervorgebracht.

In seiner feinsten Ausbildung tritt er einerseits in einer klei­nen, noch zum Theil von Flugsanden überwehten Erhebung am Lehnitz-See, andrerseits gegenüber der Colonie Havelhausen auf. Er ist hier als Mergelsand und, da zum Theil entkalkt, als Schlepp- oder Schluffsand zu bezeichnen, über dessen weitere Eigenschaften die Allgem. Erläuterungen S. 35 Näheres angeben.

Ein ähnliches, inselartiges Auftreten von Unterem Diluvial­sande ist sehr wahrscheinlich unter der kleinen Düne im. Thier­garten, N.W. der Stadt Oranienburg, zu suchen.