Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3543] (1875) Sect. Ketzin / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt, L. Dulk und F. Wahnschaffe
Entstehung
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Blatt Ketzin. 15

Il. Agronomisches.

Die auf der Section vorkommenden Bodenarten gehören zum

Lehmboden, Sandboden, Humusboden und Kalkboden.

Der Lehm- bezw. lehmige Boden

wird meist durch die Diluvial- Ablagerungen gebildet und kann nur in einzelnen kleinen Senken zum Alluvium gerechnet werden.

Der diluviale Lehmboden wird innerhalb der Section ver­treten durch die lehmigen und schwachlehmigen Sande des Oberen und Unteren Diluvialmergels, als deren äusserste Verwitterungs­kruste sie angesehen werden müssen. Dieser lehmige oder schwach­lehmige Sandboden besitzt auf dem Blatte Ketzin eine verhältniss­mässig grosse Ausdehnung. Die vom Pfluge bewegte Schicht (Ackerkrume) ist gewöhnlich etwas humos, unter welcher dann ein mehr oder weniger lehmiger Sand folgt. Die Mächtigkeit der lehmigen Sanddecke ist sehr wechselnd. Sie schwankt, wie aus den in die Karte eingetragenen, agronomischen Bohrungen ersichtlich, zwischen 4 10 Deecimeter. Darunter lagert die erste Verwitte­rungsschicht des Diluvialmergels, der Lehm, in ebenfalls sehr wechselnder Mächtigkeit, weil er zapfenartig in den Mergel hinein­greift. Sowohl der Lehm als auch der lehmige Sand sind durch Verwitterung. ihres Kalkgehaltes völlig beraubt, weshalb eine Mer­gelung der Ackerkrume durchaus erforderlich ist, sobald es sich darum handelt, die höheren Culturgewächse mit Erfolg zu bauen. Zur Mergelung eignet sich der Diluvialmergel trotz seines nicht sehr hohen Kalkgehaltes ganz vortrefflich, einmal weil der kohlensaure Kalk in ihm in sehr feiner Zertheilung enthalten ist, ferner der Diluvialmergel leicht zerfällt und sich daher gut mit der Ackerkrume vermischt und schliesslich eine grosse Menge thoniger Theile der Ackerkrume dadurch zugeführt werden, wodurch deren Absorptions­fähigkeit für Pflanzennährstoffe erhöht wird.

Im lehmigen Boden treten wiederum mehrfache agronomische Unterschiede hervor, welche durch die mehr oder weniger feuchte Lage, sowie durch den wechselnden Gehalt an Humus