Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3543] (1875) Sect. Ketzin / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt, L. Dulk und F. Wahnschaffe
Entstehung
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16; Blatt Ketzin.

und thonigen Theilen hervorgerufen werden. Besonders in der Umgebung Ketzins an der Chaussee nach Knoblauch besitzt der Boden einen verhältnissmässig hohen, natürlichen Humusgehalt, bedingt durch seine tiefe Lage, in Folge deren das Terrain in früheren Zeiten oft überschwemmt gewesen ist.

Von ganz ähnlicher Beschaffenheit ist der niedriggelegene Leehmboden von Göttin, Falkenrehde und Uetz. Da dieser Boden besonders nördlich Ketzin eine grosse Bindigkeit besitzt und für eine höhere Cultur geeignet zu sein scheint, so werden augen­blicklich auf Anregung des sehr thätigen landwirthschaft­lichen Vereines von Ketzin und Umgegend Versuche be­treffend den Anbau von Cichorien und Zuckerrüben unternommen, welche anscheinend sehr günstig ausgefallen sind.

Der alluviale Lehmboden ist beschränkt auf einige Ab­schlämmmassen der Gehänge, sowie auf einige Rinnen innerhalb der Hochfläche. Er ist zum Theil ein schwachlehmiger bis leh­miger, oft auch schwach humoser lehmiger. Sand, welcher in die Rinnen hineingeschwemmt ist. Seine Mächtigkeit beträgt 10 bis 20 Decimeter. Diese Abschlämmmassen werden theils vom Unteren Diluvialsand, theils vom Lehm des Unteren oder Oberen Diluvial­mergels ünterlagert.;

Sandboden.

Der Sandboden besitzt auf dem Blatte Ketzin dem Lehmboden gegenüber eine weit geringere Verbreitung.

Diluvialer Sandboden ist auf die hohen Erhebungen der Pla­teaus in der südlichen Sectionshälfte beschränkt oder tritt im Norden auf einzelnen, das Mergelplateau durchragenden Kuppen auf. Die grösseren Sandhöhen sind fast überall mit Kiefern aufgeforstet. An einigen Stellen jedoch, wo Mergelsandstreifen in dem Sande vor­kommen oder sich Diluvialmergel zur Melioration des Bodens in der Nähe befindet, sind die Sandhöhen in ähnlicher Weise wie bei Werder zu Obstbaum-, namentlich Kirschbaum- Culturen( Prunus avium) benutzt. Derartige Plantagen, welche, allerdings bei sehr sorg­fältiger Pflege und reichlicher Düngung, ein recht üppiges Gedeihen zeigen, finden sich auf dem Weinberge N. Neu-Töplitz und auf