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[Neue Nr. 3643] (1876) Sect. Werder / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt, L. Dulk und E. Laufer
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20 Blatt. Werder.

den feinen, nährstoffreicheren, zuweilen auch thonigeren Schlepp­und Mergelsandstreifen, welche besonders für die Obstcultur auf den Werderschen Weinbergen, bei Glindow und Petzaw eine so wich­tige Rolle spielen. Auch kann man auf diesem Blatte allgemein den Boden des Unteren Sandes als feinkörnig bezeichnen, indem gröbere Sande des Unteren.Diluviums zurücktreten. Grandiger Sandboden dieser Schicht kommt in einigen schwachen Erhebungen vor und ist wie gewöhnlich seiner Durchlässigkeit halber eine sehr geringwerthige Bodenart.

Während im Wildpark auf dem Unteren Sande Buchen und Eichen wohl gedeihen, haben wir jenseits des Wassers, auf den. Werderschen Bergen, die schon erwähnte grossartige Obstbaum­zucht auf jenem Boden. Es muss freilich das günstige Resultat hier nicht allein dem Boden und den klimatischen Verhältnissen zugeschrieben werden, sondern ein grosses Gewicht auf den un­ermüdlichen Fleiss der Einwohner von Werder gelegt werden. Auf vielen Gebieten erreichen die Obstbäume auch nur ein ge­ringes Alter, werden jedoch sofort durch neue Pflanzungen wieder ersetzt.

Im Allgemeinen ist die Behandlung der Bäume derartig, dass dieselben abwechselnd im Frühjahr und Herbst mit Jauche und Stalldünger gedüngt werden. Zu diesem Zwecke wird der Boden im Umkreise aufgegraben oder es werden Löcher ausgeworfenbis zu etwa 21/2 Fuss Tiefe, in welche die Jauche oder der Dung hineingegeben wird; dabei wird sorgfältig vermieden, die Wurzeln der Bäume zu verletzen. Durch diese Bearbeitung und schon bei der Anpflanzung wird der Sandboden häufig rajolt. Die Ober­fläche wird von den Leuten mit grösster Sorgfalt reingehalten, damit kein Unkraut dem Baume irgend welche Nahrung entzieht. Die Untergrundverhältnisse machen sich beim Baumwuchs wohl geltend. Wo Lehm oder Mergel im Untergrunde vorkommt, werden die Bäume kräftiger und älter.

Unter den Obstbäumen ist die Süsskirsche am meisten an­gepflanzt, häufig sind bessere Apfelsorten vertreten, weniger Pflaumen und Birnen. Dagegen werden zahlreiche Pfirsiche und Apricosen gepflegt. Der eigentlich ursprüngliche Weinbau ist