Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3544] (1876) Sect. Fahrland / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt und E. Laufer
Entstehung
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4 Blatt Fahrland.

von Stolpe, nahe dem Bahnhofe Wannsee und nördlich der Co­lonie Alsen. Sie haben zum Theil durch die Parkanlagen ein ganz anderes Ansehen bekommen, sodass man durch nichts mehr erinnert wird, dass mansich hier in einer Thongrube befindet. Von jenen ehemaligen grossen Aufschlüssen habe ich den Thon nicht mehr gesehen, es gelang nur, aus der einen Grube westlich Stolpe noch eine Probe von noch vorhandenem, aber bereits aus­gegrabenem Thone zur Kalkbestimmung zu entnehmen, welche 13,8 pCt kohlensauren Kalk ergab. Erwähnt hat das Vorkommen des Diluvialthones bei Stolpe und Wannsee bereits G. Berendt, die Diluvial-Ablagerungen der Mark Brandenburg S. 28 und S. 30, ibidem S. 15 ist der Kalkgehalt angegeben von Grube I. zu 21,34, von Grube II. zu 19,24 pCt.

Am Abhange des Schäferberges wird er von Glimmer- und Mergelsand überlagert und bildet selbst Uebergänge zum Mergel­sand. Häufig treten hier in dem Thone Mergelknauern auf. In gleicher Weise ist bei Wannsee das Hangende des Thones Diluvial­mergelsand oder Schlepp, während in der westlicheren Grube von, Stolpe ein gröberer Spathsand denselben überlagert.

Jener am Abhange des Schäferberges, am Gestell, zwischen Jagen 56 und 55b, in einer kleineren Grube gegrabene Thon, besitzt an der Grenze zum Hangenden eine stark durch Eisenoxy­hydrat gefärbte und gekittete Lage, welche einiges Interesse er­regt, im Vergleich zu dem Vorkommen der sogenannten Kisen­schicht als Liegendes des Thonmergels*).

Ausser den erwähnten Fundorten des Thonmergels ist zu be­richten über das Vorkommen"desselben südlich und nördlich Gross­Glienicke. Hier liegt er am Dorfe fast zu Tage, so dass seine obersten Lagen als Alluvialthonmergel der Wiese hätten bezeichnet werden können. Im Süden des Gross-Glienicker Sees baut ihn eine Ziegelei und sind aus jenen Thongruben die Proben zu der später folgenden Untersuchung entnommen.

* Conf. Jahrbuch der Königl. Preuss. Geolog. Landesanst.. u. Bergakademie. E. Laufer, die Lagerungsverhältnisse des Diluvialthonmergels bei Werder und Lehnin, S. 501.