Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3544] (1876) Sect. Fahrland / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt und E. Laufer
Entstehung
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6 Blatt Fahrland.

Flächen, erlangt also ein recht grosses Verbreitungsgebiet, wie solches auf anderen Karten der Umgegend Berlins wohl nicht vor­handen ist.

Allgemein kann man hinsichtlich seiner Färbung angeben, dass er in der Nähe von Potsdam, mithin im südlicheren Theile des Blattes, vorwiegend eine braunrothe Farbe besitzt, während er im nördlichen Theile vom Oberen Diluvialmergel nicht zu unter­scheiden ist, mit dem er in gleicher gelbgrauer Farbe, sowie auch sonstiger Beschaffenheit vollständig übereinstimmt. Berendt be­schreibt einen Aufschluss des Unteren Mergels im Süden des Bornstedter Sees. ‚Ich fand diese Grube nicht mehr offen, indem man in dieselbe Schutt gefahren hatte. Es war eine seiner Zeit ca. 30 Fuss tiefe Kiesgrube, auf deren Sohle der Untere Mergel etwa 4 Fuss tief aufgeschlossen war. Berendt beobachtete an demselben eine äusserst charakteristische, falsche Schieferung und ausgezeichnete Ablösungen, so dass das Lager auf den: ersten Blick für ein 45% nach Süd einfallendes. Lager älteren Gesteins hätte gelten können, zumal seine röthliche Farbe an Keuper oder bunten Sandstein'erinnert. Ueber dem Mergel liegen etwa 20 Fuss Grand und Geröll in horizontaler Schichtung.

Eine Grube, welche recht bezeichnende Eigenschaften des Unteren Mergels in. ganz ähnlicher Weise als die von Berendt mitgetheilten erkennen lässt, ist jene gegenüber dem Eingange zum Neuen Garten. Als auffällige Erscheinung ist von ‚diesem Vor­kommen zu berichten, dass der Untere Mergel hier eine 1,5 Meter an Mächtigkeit noch übersteigende Lehmrinde besitzt; in Folge dieser Verhältnisse wird hier fortwährend von den Töpfern die Grube erweitert.

Was die Lagerung des Unteren Mergels betrifft, so ist offen­bar derselbe in tieferem Niveau gefunden, als der Diluvialmergel­sand. Nur an einer Stelle, und zwar am Gross-Glienicker See, fand ich eine dünne Thonbank über dem Mergel.

Wo sich Aufschlüsse des Unteren Mergels finden, kommen fast immer Schalreste vor. Es muss hier auf die Aufzählung der Fundpunkte organischer Reste am Schlusse dieses Abschnittes verwiesen werden.