8
Blatt Potsdam.
durch den Brauhausberg, bei welchem dieselben Verhältnisse zu erwarten sind.
Der Untere Diluvialmergel tritt auf Section Potsdam als eingelagerte Schicht, manchmal in einigen Bänken über einander, am Rande der Hochfläche hervor, wie auch an den Gehängen der randlichen Erhebungen. Er erlangt daher nur eine geringe Flächenausdehnung auf der Karte. Petrographisch ist der Untere Mergel sehr verschieden ausgebildet. Manchmal ist er arm an Geschieben ; an anderen Orten wird er so grandig und so reich an kleineren Geschieben, dass er geradezu in einer Geröllbank fortsetzt, wie z. B. auf dem Gestell am Südhange des Kleinen Ravensberges. Seine Färbung ist häufig wie die des gemeinen Diluvialmergels graugelb; in vielen Aufschlüssen ist er grau, blaugrau und braun gefärbt, häufig tritt auch die auffälligere, fast kirschrothe Färbung auf, und dann findet sich besonders jene bezeichnende, parallelepipedische Absonderung. Ein Zerfallen in kleinere, scharfkantige Brocken ist in dem Maasse, wie es bei dem Unteren Mergel auf den Sectionen Fahr land und Potsdam auftritt, dem Oberen Mergel wohl nirgends eigen. Der Untere Mergel zeigt innerhalb der Section im Kalkgehalt Schwankungen von 15,5—4,5 pCt. Fast in jedem nur einigermaassen bedeutenden Aufschluss des Unteren Diluvialmergels fand sich Paludina diluviana, an anderen Orten war diese sehr selten, dagegen stellten sich zahlreich Valvata und Bythinia ein. Am häufigsten fand sich Paludina in dem bereits Kloeden bekannten Diluvialmergel auf dem Kleinen Ravensberge, dann in einer Grube am Abhange der Schönen Berge. Valvata und Bythinia traten am häufigsten in einem Aufschluss südlich Bergfelde auf und fanden sich am Nord- abhange der Saarmunder Eichberge wie in einer kleinen Grube am Saugartenberg noch ziemlich zahlreich. Als ein besonders charakteristisch ausgebildeter Unterer Mergel ist jener im Nordosten nahe Steinstücken auftretende zu erwähnen, dessen Schicht die Wetzlarbahn von hier bis Kohlhasenbrück angeschnitten hat*).
*) Beim Bahnhofe Neu-Babelsberg hat man selbstredend den Unteren Mergel
S 4 — 5 Fuss
im Brunnen getroffen und hier folgendes' Profil beobachtet: SM (dm) 18Fuss
S)