Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3144] (1884) Beetz : geologische Karte / geognost. u. agronom. aufgen. durch K. Keilhack ... 1884
Entstehung
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GEBIETE

Geognostisches. 15

aus Humus bestehende Alluvialbildungen die tiefsten Theile der Thäler, Rinnen und Einsenkungen.

Torf findet sich in einzelnen Theilen der Löwenberger Rinne, beiderseits des Fliessgrabens vom Linde-See abwärts, östlich vom grossen Plötz-See, in der Nordhälfte des Schleuener Luches, in der Umgebung des Cremmener Sees und in einer Anzahl kleiner Torffenne in der Kerkower Forst.

Eine eigenthümliche Abart des Torfes, sogenannter Moos­torf, findet sich im östlichen Theile der Wiesenfläche bei Forst­haus Birkholzgrund. Es ist ein hauptsächlich durch die üppige Vegetation gewisser Moosarten erzeugter, dicht verfilzter Torf, in dem die einzelnen Moose noch ausserordentlich deutlich erhalten sind. Seine Mächtigkeit beträgt mehr als zwei Meter.

Moorerde, d.h. ein mit viel Sand gemengter Humus, meist von nur wenigen Decimetern Mächtigkeit, bildet den südlichen

. Theil des Schleuener Luches, die Wiesen zwischen Schleuen und

Sommerfeld, die kleinen Wiesenflächen am Ost- und Nordrande des Blattes, sowie-eine grosse Menge kleinerer Flächen in dem Löwenberger Thale.

Wird der Humusgehalt noch geringer, so geht diese Bildung in den humosen, alluvialen Sand über, der im südöstlichen Viertel eine grosse Verbreitung hat. Er nimmt den unteren Theil des Blattes von der Süd- und Ostgrenze an ein bis zu einer fast graden Linie, die vom Kartenrande bei Neuhof bis nahe an Sommer­feld verläuft. Aus diesem alluvialen Sande erheben sich eine grosse Menge kleiner Thalsandinseln, beiderseits des langgestreckten Dorfes Hohenbruch, deren die Karte über 60 zeigt. Sie unter­scheiden sich durch die höhere Lage und den weit geringeren Humusgehalt. Zwischen ihnen liegen in der Nähe der Kirche von Hohenbruch einige Flugsandkuppen. An mehreren Stellen enthält dieser humose Sand Nester von reinem Wiesenkalke, hier und da tritt derselbe auch zu Tage.

Durch Aufnahme kohlensauren Kalkes geht die Moorerde in Moormergel über. Solcher findet sich auch an einigen Stellen bei Hohenbruch, sowie auf Unterem Mergel lagernd östlich vom Rüthnicker Abbaue.