Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3145] (1885) Nassenheide : geologische Karte / geognostisch und agronomisch aufgen. durch E. Laufer und K. Keilhack ...
Entstehung
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Il. Geognostisches. Oro-hydrographischer Ueberblick.

Blatt Nassenheide liegt zwischen 30° 50' und 31° 0 östlicher Länge und 52° 48 und 52° 54 nördlicher Breite. Seinem grössten Theile nach gehört dieses Gebiet einer Thalfläche an, welche zur ehemaligen Ausbreitung der Havelgewässer zu rechnen ist. Heute freilich fliesst hier die Havel, auf der Südostecke der Karte sicht­bar, nur als kleiner Fluss, an dessen Stelle zur Benutzung für die Schifffahrt. der zahlreichen Windungen halber der Malzer Canal gebaut werden musste. Die weite, jetzt trockengelegte Thalsohle wird von Nordosten nach Südwesten durch den Fliess-, später Soldatengraben genannten Abflussgraben durchschnitten, welcher zum grössten Theile wohl künstlich zur Entwässerung der Wiesen angelegt ist. Als»Fliessgraben« ist ein solcher im Westen der Mutzer Wiesen bezeichnet, welcher durch die Wöllmer Wiesen zur Havel fortsetzt. Jedenfalls ist dieser der natürliche ältere Abfluss, da er auch von seiner Abzweigung aus dem grossen Ent­wässerungsgraben den zweiten oben erwähnten Namen führt. Noch sind zwei grössere, auf längeren Strecken wohl künstliche, im Süden des Dreetzer Sees verlaufende Gräben, der Plötzen- und Teschendorfer Graben zu nennen, welche beide in den Soldaten­graben südlich Nassenheide einmünden. Westlich Grüneberg zieht sich ein Wiesenluch entlang, welches mit einem solchen vom Kien­heidehen herabkommenden in Verbindung steht und von hier bis zu den Seeen im Nordwesten von Liebenberg verfolgt werden kann.

Die diluviale Hochfläche,welche demnach nur den Nord­westen der Karte einnimmt, ist östlich der dieselbe durchschnei­denden Eisenbahn uneben und von mehrfachen tieferen Rinnen