Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3240] (1886) Rhinow : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch F. Klockmann ...
Entstehung
Seite
11
Einzelbild herunterladen

Geognostisches. 11

Berliner Hauptthales, sind, welches von Berlin her sich in einem breiten Streifen in der genannten Richtung bis nach Hamburg, d. h. bis zur Ausmündung in die Nordsee erstreckt und welchem auf seiner ganzen Länge die Berlin- Hamburger Bahn folgt.

Soweit die Section Rhinow in Betracht kommt, liegt der nördliche Uferrand dieses Stromthals in etwa 12 bis 15 Kilometer Entfernung von dem südlichen Rande und wird durch die Lage der Ortschaften Nakel, Köritz, Neustadt und Zernitz bezeichnet. Das zwischen diesen beiden Uferrändern sich ausdehnende Gebiet ist die Niederung des alten Urstroms, die während der Diluvial­zeit, hauptsächlich aber am Schlusse derselben von den dem schmelzenden Inlandeise entströäömenden Wassermassen erfüllt war.

Man wird anzunehmen haben darauf deuten auch die gleich­artigen geologischen Verhältnisse hin dass die Unterbrechung, welche der südliche auf die Section entfallende Uferrand durch die Niederung des Tritzes erleidet, zu einer gewissen Zeit nicht vor­handen war. Der Hohe Friesack und das Ländchen Rhinow bil­deten eine zusammenhängende Höhenkette, die durch ein Nebenthal den heutigen Tritz durchbrochen wurde, sodass die Gewässer aus der Rathenower Gegend, deren Gefälle nach Norden und Nordosten gerichtet ist, Zutritt in das alte Oderstrombett erlangten. Ebenso ist die in nordwestlicher Richtung, westlich der Rhinowe verlaufende Niederung, die in ausserordentlicher Breite das Länd­chen Rhinow von dem nächsten westlichen Gliede des Uferrandes dem Klietzer Lande(siehe die Erläuterungen zu den Sectionen Strodehne und Sandau) trennt, eine solche spätere Verbindung der Gewässer zwischen dem alten Oderstromthal und der sich in der Gegend Rathenow-Brandenburg ausdehnenden Niederung. In der letztgenannten Verbindung fliessen noch heute in vielfach ge­wundenem und im Frühjahr vielarmigem Lauf die Gewässer der unteren Havel der Elbe zu.

Diese secundären Thäler mit ihrer Hauptausdehnung von Süd

nach Nord verwischen den ursprünglichen nordwestlichen Charakter

des Hauptthales und lassen auf den ersten Blick das alte Strom­thal eher als ein weites Seebecken, denn als ein vorzugsweise nach einer Richtung sich ausdehnendes Flussbett erscheinen. Dieser