Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3240] (1886) Rhinow : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch F. Klockmann ...
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schicht durch die Rhinowschen Berge zöge..Da nun daraus, dass gleichzeitig mit dem Austreten des Quells auch der Lehm an der Oberfläche erscheint und an der flachen Abdachung sich hinabzieht, geschlossen werden muss, dass die oberflächlich auf­tretende Lehmbank dieselbe ist, die. den Rhinowschen Bergen eingeschaltet liegt und da ferner Oberer Geschiebemergel nie von mächtigen Sanden überlagert wird, so folgt, dass wir es mit einer Lehmablagerung des Unteren Diluviums zu thun haben. Aehn­liches gilt noch für andere Punkte, so für die»Steinspring« genannte Quelle am Fusse des Steinbergs zwischen Neuwerder und Ohnewitz.

Ein weiterer Beweis wird darin gefunden, dass man an vielen Stellen Mergelsand resp. Thonmergel in einem höheren Niveau über der Lehmbank findet, was ungezwungen nur aus dem Vor­liegen eines Unteren Geschiebemergels erklärt werden kann. Solche Lagerungsverhältnisse sind z. B. am Südabhange des Wein­berges bei Stölln und am Lüttchenberg zu beobachten. Am entscheidensten spricht nun aber für die in der Karte zum Aus­druck gelangte Auffassung ein Profil, das man bei Stölln zu sehen

Gelegenheit hat. Unmittelbar südlich vom Dorf liegt eine Grube,

auf deren Boden der Sand unter einer Bank Geschiebelehms deut­lich zu Tage tritt. Steigt man den Weinberg hinan, so wird die Oberfläche zunächst von diesem Geschiebelehm gebildet, bis man nach einigen Hundert Schritten Anstieg mit dem Waldrand auf Sand gelangt, der auf der Kuppe des Hügels wiederum von Ge­schiebemergel, wenn auch von sehr beschränktem Umfange bedeckt* wird. Dieses Profil ist wenn man die Verhältnisse nicht künstlich verwickeln will nur so zu deuten, dass der im Niveau höhere Mergel der Obere Geschiebemergel, der tiefer gelegene der Untere Mergel ist. Mit letzterem steht nun die übrige Lehmdecke des Rhinower Plateans in unmittelbarem Zusammenhang, sodass damit das Alter des vorherrschenden Lehms auf der Hochfläche ganz allgemein bestimmt ist.

Dieser Darlegung musste hier etwas Platz eingeräumt werden, weil die grosse Ausdehnung des Unteren Geschiebemergels und der fast gänzliche Mangel des Oberen Mergels eine ungewöhnliche und den Widerspruch herausfordernde Erscheinung in diesem Theil