Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3343] (1875) Sect. Nauen / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch G. Berendt
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Blatt Nauen.; 5

sind aber um so mehr von Bedeutung, als sie gerade geeignet sind

die beiden Arten des Hervortretens Unteren Diluviums zu veran­schaulichen.;

Der erste Punkt ist die innerhalb derKarte höchste Stelle an der die Stadt Nauen im Südwesten verlassenden Chaussee. Der Boden wird hier in der Nähe der beiden dort stehenden Mühlen nicht nur leichter beziehentlich Sandboden, sondern mehrfache kleine Gruben zeigen deutlich die Sande und Grande des Unteren Diluviums aufgeschlossen, so dass wir es hier mit einer dem Un­teren Diluvium so eigenthümlichen kegelförmigen Anhäufung zu thun haben, welche aus dem die Decke der Hochfläche im Allge­meinen bildenden Oberen Diluvialmergel herausragt(s. Allgem. Erläut. S. 23). Der andere Punkt, eine Grube hart am Fusse des gegen­überliegenden Hochflächenrandes,, dicht bei dem Dorfe Grünefeld, zeigt die ansich naturgemässere Enthlössungsart, bei der die Gewässer, welche einst das Thal auswuschen, den Oberen Diluvialmergel durch­schnitten und so die unterlagernde Formationsabtheilung aufge­schlossen haben. In gleicher Weise dürften Schichten des Unteren Diluviums noch mehrfach, wenn nicht in der ganzen Erstreckung des Plateaufusses, ursprünglich durch die Wasser entblösst worden sein; die allmälich durch Abschwemmung, verschiedentlich auch plötzlich durch Rutschung eines Theiles des Thalgehänges dem Plateaufusse in ziemlicher Mächtigkeit angelagerten, in der Karte mit x bezeichneten, Abschlemm- und Abrutschmassen sind jedoch hinreichend, um sie einer nicht mit wirklicher Abgrabung verbun­denen Nachforschung zu verbergen.;

Auch an der bezeichneten Stelle selbst, wo gegenwärtig eine kleine Ziegelei besteht, ist die Aufschliessung erst eine künstliche. Eine zum Ziegeleibetriebe dort angelegte Brunnengrube hat näm­lich unter dem Oberen Diluvialmergel zunächst, eine kaum 1 Meter mächtige Schicht des Unteren Sandes und dann den durch seine dunkelblaugraue Färbung schon dem Auge leicht kenntlichen Un­‚teren Diluvialmergel angetroffen.

Derselbe Untere Diluvialmergel mit gleich charakteristischer Färbung ist mehrfach mit Brunnengrabungen im Dorfe Grünefeld selbst, beispielsweise im Hof des dortigen Bäckers, schon in gerin­