Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3442] (1880) Tremmen : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch F. Wahnschaffe ; unter theilweiser Hülfeleistung der Culturtechniker Lübeck und Wölfer
Entstehung
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Geognostisches. 15

Kleinere Becken von meist kalkfreiem Wiesenthon finden sich mehrfach in Depressionen innerhalb der Platte des Oberen Mergels. An der Lehrter Eisenbahn östlich der Ribbecker Meierei kommt ein derartiges Becken im Gebiete des Oberen Sandes vor. Der Thon,!/2 1 Meter mächtig, liegt hier unter einer Decke von Jungalluvialsand, der eine Mächtigkeit von 6 10 Decimeter besitzt.

Der Torf tritt in.schmalen Zügen als Begleiter der erwähnten Seeenkette oder in grösseren Becken auf. In grösserer Mächtig­keit findet er sich zwischen dem Klein-Behnitzer und Riewendt-See und wird hier in Folge dessen abgebaut. Als Torfbecken sind die Ausbuchtungen der Havel, die Bruchstückenwiesen und der Lötz zu erwähnen. Südlich von Klein-Behnitz ist der Torf am Westrande des Sees von Dünensanden überweht und durch den Druck derselben fest zusammengepresst worden, sodass hier ein durch die Natur gebildeter Presstorf entstanden ist.

Moostorf findet sich in kleinen Becken nördlich und südlich der Lehrter Bahn, welche in der Rinne liegen, deren südliche Fortsetzung der Gross-Behnitzer See ist. Diese kleinen Becken waren ehemals mit Wasser erfüllt und wurden durch die üppige Vegetation von Torfmoosen nach und nach ganz und gar aus­gefüllt.

Moormergel, ein mehr oder weniger kalkhaltiger Humus, bildet, wie bereits erwähnt, in den Bruchstückenwiesen, sowie im Lötz die Decke des Torfes. Auch in der Rinne, welche sich von Tremmen an Niebede und Gohlitz vorüber nach dem Riewendt-See zu erstreckt, hat sich überall Moormergel gebildet. Er wird an letztgenanntem Orte meist von Wiesenthonmergel unterlagert.

Moorerde, ein mehr oder weniger sandiger Humus, tritt an vereinzelten Stellen meist an den Rändern der Alluvialniederungen hervor.

Der Flusssand bildet mehrfach das Liegende der Moorerde­oder Moormergelbildungen. Er begleitet die Ränder der Seeen und findet sich als ein schwach humoser Sand in schmalen Rinnen, z. B. in der Laake der Klein-Behnitzer Haide.