Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3443] (1875) Sect. Markau / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch G. Berendt
Entstehung
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Blatt Markau. 9

Wasserbedeckung noch vielfach bewegter und umgelagerter Thal­

sand bildet die Oberfläche verschiedener im Havelluch aus der Moordecke gleich Inseln ganz wenig herausragender flacher Erhe­bungen, deren Kern jedoch schon in geringer Tiefe diese Alt­Alluvialbildung selbst ist.

Wiesenlehm erfüllt und unterlagert den östlichen Theil des schon mehrerwähnten Alluvialbeckens von Markee und Markau, wie er auch in einer durch ihren verschiedenen Sandgehalt unter­scheidbaren Schichtenfolge das Becken der sogen. Birkhaide west­lich Hoppenrade erfüllt. Sein Uebergang nach der Tiefe in fein­sandigen Wiesenthon(s. d. betreffende Profil S. 18) hat hier so­gar trotz der ungünstigen Lage des Punktes schon seit Jahren eine Ziegelei bestehen lassen.

Wiesenthonmergel unterlagert in einem innerhalb der Sec­tion schon bis über 3 Meter Mächtigkeit nachgewiesenen ausge­dehnten Lager die bereits oben erwähnte Torfbildung der in die S.W.-Ecke des Blattes hineinragenden Ketzin -Etziner Bucht. Un­ter dem NamenHavelthonmergel sind die hiesigen Bildun­gen in den Allgem. Erläuterungen S. 48 durch eine Anzahl von Analysen näher charakterisirt, die, wenn sie auch bis auf eine nicht unmittelbar der Section angehören, doch wegen der tech­nischen Bedeutsamkeit dieses Lagers in der Schlusszusammen­stellung ebenfalls eine Stelle finden mögen. Aus diesen Analysen geht auf's Deutlichste eine, bei abnehmendem Thongehalt, stete Zunahme der Kalkführung von unten nach oben in dem Lager hervor. Dasselbe wird in Folge dessen auch an den meisten Stel­len durch eine nach der Mitte der Bucht zu sich verdickende dünne Bank wirklichen Wiesenkalkes von dem Torflager getrennt.

Interessant ist namentlich in technischer Beziehung der bei Ziegelmaterial sonst kaum irgendwo erreichte überaus hohe Kalk­gehalt(s. d. Analysen), welcher von 25 bis zu 60 pCt. steigt. Wie in dem Schlussabschnitte der Allgem. ErläuterungenUeber die Nutz­barkeit verschiedener Quartärbildungen besprochen ist, dürfte aber gerade in diesem hohen Gehalte an fein vertheiltem Kalk der Grund zu suchen sein für seine ausserordentliche Brauchbarkeit und Beliebtheit als Ziegelmaterial, worin er dem sonst so berühm­