Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3647] (1878) Sect. Königs-Wusterhausen / geognost. und agronom. aufgenommen durch E. Laufer
Entstehung
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Blatt Königs-Wusterhausen . 15

durch Bestreuen desselben mit dem in 1 bis höchstens 2 Meter Tiefe bereits vorhandenen intacten Diluvialmergel der Ackerkrume thonige Theile und den verloren gegangenen Kalk wiedergiebt. Dass die Mergelung, deren Werth auf der Section in früherer Zeit schon erkannt war, später wieder unberücksichtigt blieb, hat bereits einige Güter merklich zurückbleiben lassen. Der auf der Section vorhandene Obere Mergel besitzt übrigens einen Kalkgehalt von 68 pCt., wodurch er als ganz geeignet zur Melioration zu empfehlen ist. Der Sandboden.

Der Sandboden der Section gehört theils dem Alluvium, theils dem Diluvium an und tritt hier in grosser Verbreitung auf. Wesentlich ist der Unterschied, welcher durch diese Beziehungen entstanden ist, auf den agronomischen Werth.

Der diluviale Sandboden lässt sich wieder als dem oberen und unteren Diluvium angehörig sondern, und auch in dieser engeren Grenze machen sich bedeutende Unterschiede geltend. Der Sandboden des Unteren Diluvialsandes ist noch besserer Kiefernboden und, da er häufig auf dieser Section feinere Sande im Untergrunde und zuweilen auch secundäre Lehm- oder KEisen­streifen besitzt, immer noch besserer Ackerboden, als der grob­körnige, oft viele Steine führende Boden des Decksandes. Ein Theil der Gebiete des Unteren Sandes ist mit einer dünnen Decke lehmiger Bildungen, welche als die verwaschenen Ueberbleibsel des Oberen Diluvialmergels aufzufassen sind, versehen und besitzt somit lehmigen Sandboden.

Der lehmige Sandboden ist bei weitem geringwerthiger, als der oben besprochene, dem Oberen und Unteren Mergel an­gehörige lehmige Boden. Häufig ist nur die Oberkrume bis auf wenige Decimeter Tiefe lehmig, zuweilen finden sich wohl auch Reste von Lehm im flacheren Untergrunde oder es treten an seiner Stelle nur lehmstreifige Sande auf. Dadurch, dass den Untergrund in der Regel der Untere Sand bildet, leidet der Boden an Dürre, wenn er auch weit höher als der reine Sandboden zu schätzen ist, dessen Ackerkrume durch Mergelung schwerlich die Beschaffen­heit dieser ursprünglich lehmigen Oberkrume erlangen wird,