Geognostisches. 17
sondern einer, zersetzten Schalen eingelagerter Muscheln entstammenden späteren,.zu einer Art Thonmergel. Solche Mergellager kommen zuweilen auf höher gelegenen Wiesen und Aeckern vor, liegen unter kalkfreiem gewöhnlichen Schlick und sind 0,2—0,3 Meter mächtig, z. B. westlich der in der Nähe der östlichen Sectionsgrenze liegenden Milower Ziegelei. Sie sind, was auf ihre Entstehung aus Muschelschalen hindeutet, mit grösseren, immerhin aber höchstens erbsgrossen Kalkbrocken durchsetzt. Auch an der Westseite des Vieritzer Berges— angeblich auch im Südosten des Dorfe Vieritz— namentlich aber bei Marquede,— sowie vielleicht auch im Nordosten von Milow finden sich solche alluviale Mergel, selbst südlich von Bölkershof in der Nordostecke des Blattes lässt sich noch unter gelbem Schlick ein solcher erbohren. Dass die geognostische Stellung derartiger Mergel nicht völlig zweifellos ist, wurde oben beim Diluvialthonmergel bereits erwähnt. Die jetzt leider z. Th. mit Wasser gefüllten Rickert’schen Gruben bei Marquede gewährten folgendes Profil: 1. Moorerde bis Torf‘ 0,5—1,0 Meter.
2. Gelber Schlick 0,5—1,0 Meter.
3. Thonschicht mit zersetzten Muschelresten 0,2—0,3 Meter. 4. Weissliche, feinsandige Schicht 0,05—0,1 Meter.
5. Blaue Schicht mit Resten von unbestimmbaren Zweischalern,
(wahrscheinlich Unionen) bis 1 Meter und darüber.
In ‚einer Tiefe von 4—5 Metern fand man humose Einlagerungen mit Vivianit und unbestimmbaren Blattresten, sowie den Unterkiefer eines dem präglacialen Trogonotherium‘ Cuvieri nach der Bestimmung des Herrn Branco ausserordentlich ähnlichen Bibers. Auch sonstige Knochenreste und Flint sollen in dieser Schicht gefunden worden sein.
In der grossen Grube der Gebr. Hohenstein bei Marquede zeigt sich ein ähnliches Verhalten.
1. Torf. mit sehr viel Baumresten, 2 Meter.
2. Gelber Schlick 1 Meter.
3. Blauer Schlick 4 Meter, unten mit unbestimmbaren Zweischalerresten,(wahrscheinlich Unio).
4. Weisser Sand, ziemlich feinkörnig, zuweilen mit Geschieben.
Blatt Vieritz. b