Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 36 [Neue Nr. 3539] (1889) Schlagenthin : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch K. Keilhack ; Unter theilweiser Hülfeleistung das Culturtechniker Blüthner
Entstehung
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Il. Geognostisches. Oro-hydrographischer Ueberblick.

Blatt Schlagenthin(29° 50 bis 30° östlicher Länge, 52° 24 bis 529 30' nördlicher Breite) gehört in seiner ganzen Ausdehnung dem Thale der Elbe in weiterem Sinne an, d. h. jener ausgedehnten Niederung zwischen den Orten Parey, Genthin, Plaue, Rathenow, Tangermünde und Jerichow, durch welche in früherer Zeit, d. bh. vor der Eindeichung der Elbe, in mehreren breiten und zahlreichen kleineren Armen die Hochwasser der Elbe regelmässig ihren Lauf zur Havel nahmen, um dann, dem Bette derselben folgend, in der Gegend von Havelberg wieder mit der eigentlichen Elbe sich zu vereinigen. Zur Erläuterung dieser Verhältnisse sei auf das diesem Hefte beigegebene Uebersichtskärtchen verwiesen. Wie aus dem­selben klar hervorgeht, wird der westliche Rand des eigentlichen heutigen Elbthales von der altmärkischen Hochfläche gebildet, welche durch zwei bei Tangermünde eintretende Thäler in mehrere einzelne Theile zergliedert wird. Der östliche Rand wird dagegen zunächst im Süden durch die kleine Diluvialinsel von Ferchland gebildet(hart am südlichen Rande des Uebersichtskärtchens). Von da an kann man als Thalrand einen aus Thalsanden, Dünen und sehr alten Alluvialsanden gebildeten Rücken betrachten, der hart an Jerichow vorüber auf die südwestliche Ecke der Klietzer grossen Dilüvialplatte zuläuft, ohne sie ganz zu erreichen. Von diesem Punkte aus nach Norden bildet die letztere selbst den östlichen Thalrand bis zur Einmündung des weiten Havelthales. Von diesem Elbthale im engeren Sinne, dessen Verlauf ein rein nord­südlicher ist, trennen sich, schon etwas ausserhalb des Kärtchens, drei breite Rinnen ab, die im Allgemeinen die Richtung von SW.NO. besitzen und auf der Karte als spätere Durchbrüche