Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 36 [Neue Nr. 3539] (1889) Schlagenthin : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch K. Keilhack ; Unter theilweiser Hülfeleistung das Culturtechniker Blüthner
Entstehung
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WESEN

En

18 Geognostisches.

humose Bildungen, Torf und Moorerde, die als Thaltorf be­zeichnet sind.

Das Alluvium.

Alluviale Bildungen erfüllen die breiten alten Elbläufe, sowie die zahlreichen kleinen Rinnen und Laaken, welche in die zwischen ersteren liegenden Thalsandflächen eingesenkt sind. Windalluvium, d. h. Flugsand, findet sich über die ganze Section verbreitet auf Thal- und Alluvial-Sandflächen. Unter den jüngsten Bildungen der Niederungen beansprucht wegen seiner Verbreitung einerseits, seiner landwirthschaftlichen und technischen Bedeutung anderer­seits der Schlick die erste Stelle. An nur wenigen Stellen der Section Schlagenthin sind die von alluvialen Bildungen ausschliess­lich des Flhigsandes eingenommenen Flächen ganz von schlickigen Bildungen frei, so beispielsweise im südöstlichen Viertel des Blattes.

Was ist der Schlick? Wie ist er entstanden? Schlick(auch Klei, Lehm, Ziegelerde, Ziegelthon genannt) ist der während langer Jahrtausende von der Elbe abgelagerte feine thonige Schlamm, den sie und ihre Nebenflüsse aus den Gebirgen im mittleren Deutschland im Wasser schwebend mit nach Norden transportiren, und den sie bei Verlangsamung ihres Laufes, nachdem sie die sächsischen Gebirge durchbrochen hat, in ihrem Veberfluthungs­gebiete innerhalb des norddeutschen Flachlandes wieder fallen lässt. Daraus geht also zunächst hervor, dass die mit Schlick er­füllten breiten Thäler und Rinnen zwischen den langen Thal­sandzügen einst Elbarme waren. Im Eingange ist der Verlauf dieser Elbläufe vom heutigen Elbthale zum Havelthale und in diesem wieder zur Elbe zurück an der Hand des Uebersichts­kärtchens ausführlich dargelegt worden.

Ein anderer ist der Ursprung jener wenig mächtigen Schlick­ablagerungen in den langen schmalen Rinnen, die die Thalsand­flächen durchziehen. Hier erfolgte der Schlickabsatz dadurch, dass bei Hochfluthen schlammbeladenes Elbwasser in die nach Nord­osten geneigten Rinnen durch Rückstau hineingerieth und dort, nicht mehr in Bewegung, seine mitgeführte Trübe zu Boden fallen