Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 42 [Neue Nr. 3639] (1891) Karow : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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8 Geognostisches

und Genthin bereits angehört. Nördlich vom Karower Plateau breitet sich eine weite Niederung aus zwischen Rathenow und Tangermünde, Brandenburg und Parey, deren südlichster Theil noch in den Nordrand unseres Blattes fällt. Diese gegen 15 Quadrat­Meilen grosse Niederung entsteht durch die Verschmelzung von vier breiten Thälern, von denen das heutige Havelthal, das Lehniner Thal und ein zwischen Wollin und Krahne vom Baruther Haupt­thale sich nach Norden abzweigender Arm bei Brandenburg zur Vereinigung gelangen. Während diese drei Thäler im südöstlichen Theile der Niederung in dieselbe eintreten, vereinigt sich mit ihr im Südwesten zwischen Parchen und Parey das bis hierher von Südwest nach Nordost gerichtete heutige Elbthal.

Während die Verhältnisse der unser Plateau einschliessenden Thäler ziemlich complicirter Natur sind, ist das Plateau selbst

sehr einfach gestaltet, indem es mit Ausnahme einer schmalen Wiesenrinne bei Cade und Gollwitz keine Gliederung durch Thäler und Rinnen zeigt. Auch seine Höhenverhältnisse sind sehr ein­

fache: im östlichen Theile, zwischen Gollwitz, Karow und Zitz liegt dasselbe bei 45 55 Meter, im westlichen zwischen Elisenau und Neu-Buchholz bei 3540 Meter Meereshöhe. Auf der Grenze beider Gebiete erhebt sich der Gollwitzer Berg ganz isolirt zu 85,2 Meter, im Südosten bei Zitz der Weinberg zu 67,6 Meter Meereshöhe. Die Oberfläche des Thales liegt in der Südhälfte 36 38 Meter, in der Nordhälfte 35 Meter über dem Ostsee­spiegel. Die Differenz zwischen dem höchsten und niedrigsten Punkte beträgt 50 Meter.

Auf Blatt Karow sind folgende Formationen vertreten: das Tertiär, das Diluvium und das Alluvium. Das Tertiär tritt sehr untergeordnet auf, während Diluvium und Alluvium in der Weise sich in das Blatt theilen, dass das Diluvium das Plateau bildet und als Thalsand die höheren Theile der Thäler einnimmt, während alluviale Moor- und Schlickbildungen die tieferen Theile der Thäler erfüllen; der auf der Grenze zwischen Diluvium und Alluvium stehende Flugsand findet sich in grossen Flächen sowohl im Thale als auch auf dem Plateau.