Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 48 [Neue Nr. 3739] (1891) Ziesar : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Geognostisches. 13

glutinosa. Von Fischresten fanden sich sehr gut erhaltene Schuppen des Barsches(Perca fluviatilis) und des Karpfens(Cyprinus Carpio). Als diesem Kalke eigenthümlich ist das Vorkommen zahlreicher blauer Vivianitkörnehen(phosphorsaures Eisenoxydul) zu erwähnen. In den Süsswasserkalkgruben, nördlich von Dörnitz findet sich mehrfach eine dünne Schicht einer, in feuchtem Zustande beinahe kautschukartigen, plastischen, bituminösen Masse, welche nach demTrocknen eine eigenthümlich blättrige Structur annimmt und mit heller Flamme verbrennt; dieselbe stellte sich bei näherer Unter­suchung als sogenannter Lebertorf heraus. Da in keinem der Auf­schlüsse der Untere Geschiebemergel auftritt, so wurde für die interessante Frage nach dem Alter aller dieser Süsswasserkalk­ablagerungen innerhalb dieses Gebietes kein weiterer Anhalt ge­

wonnen.

Der Diluvial-Thonmergel. Ueber die eine Form des Auftretens desselben ist bereits oben gesprochen. In den Gruben bei Senfs Ziegelei hat der Thon im Liegenden des Geschiebe­mergels eine dunkle, schwarzblaue Farbe und erinnert völlig an den echten Glindower"Thon. Bei Gehlsdorf und Räsdorf ist er etwas sandiger, enthält reichlichen kohlensauren Kalk ausgeschieden, und zeigt infolgedessen eine mehr gelbliche Farbe. Von dem sonst noch auftretenden Thonmergel ist es wahrscheinlich, dass er jünger ist, als der Untere Mergel. So findet er sich in zwei grossen Gruben in der Nähe der Chausee zwischen Magdeburgerforth und Dre­witz, in grösserer Fläche westlich und südlich von Schopsdorf und schliesslich mehrfach bei Wittstock. An der erstgenannten Stelle wird er von mehrere Meter mächtigen Unteren Sanden und Granden bedeckt und von eben solchen Schichten unter­teuft; seine Farbe erinnert ebenfalls an den Glindower Thon. Bei Schopsdorf überlagert den gelben, kalkreichen, nach Norden hin allmälig in Mergelsand übergehenden Thonmergel eine bis 1,5 Meter mächtige Decke von Resten des Oberen Mergels, wäh­rend sein Liegendes hier nicht bekannt ist, und bei Wittstock liegt ebenfalls Unterer Sand oder Lehm in dünner Decke über

dem Thone,