Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 48 [Neue Nr. 3739] (1891) Ziesar : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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18 Geognostisches.

es sich, gegenüber den angrenzenden Thalgeschiebesandflächen, nicht sowohl durch eine tiefere, als vielmehr durch eine höhere Lage auszeichnet, dass man also von letzteren auf ersteres hinauf­steigt. Alle diese Hochmoore grenzen mit ihrer einen Seite, der südlichen, an die diluviale Hochfläche, mit der anderen, nörd­lichen, an Thalgeschiebesand an. Im Querschnitt zeigt ein der­artiges Gebiet also zwei Absätze, den einen vom Thalsand zum Hochmoor, den anderen vom Hochmoor zum Plateau. In allen von Nord nach Süd die Königl. Forst zwischen Schopsdorf und Dretzen durchschneidenden Gestellen kann man diese doppelte Stufenbildung beobachten.

Diese eigenthümlichen, dem Plateau gewissermaassen ange­lagerten, in sich etwas geneigten, nach Norden um 1,5 bis 3 Meter plötzlich abfallenden Hochmoore sind wahrscheinlich ursprünglich reine Quellmoore, hervorgerufen durch den am Rande der. ost­westlichen Rinne heraustretenden Grundwasserstrom, dessen noch gegenwärtiges Vorhandensein durch zahllose, dem Gehänge un­gefähr bei der 80 Meter-Curve entspringende, kräftige Quellen bewiesen wird. Erst später, bei fortgeschrittenem W achsthum mag sich das Quellmoor in das vegetativ völlig verschiedene Hoch­moor verwandelt haben.

Grünlandstorf erfüllt die in den Rahmen der Karte fallen­den Wiesen im Fiener,. einzelne Theile der Wiesen neben der Buckau, die Niederung des Alten See bei Ziesar, die Rinnen bei Gehlsdorf, sowie die Wiesen zwischen Tucheim und Hölzernhaus.

Im mittleren Theile der Fiener-Wiesen zwischen dem Paplitzer Hauptgraben. und der Kreisgrenze, im Gebiete der Torfstiche süd­lich von Tucheim und im Alten See bei Ziesar besitzt der Torf zwischen 2 und 4 Meter Mächtigkeit, während dieselbe in den übrigen Torfwiesen unter 2 Meter beträgt. Den Untergrund bildet in den letzteren Flächen fast überall ein grandiger Thalsand und nur in einem kleinen Theile der Fiener- Wiesen liegt steinfreier Sand unter dem Torfe.

Moorerde, d. h. ein mit viel Sand gemengter Humus von wenigen Decimetern Mächtigkeit bildet die Oberfläche der Wiesen im Tucheimer Thale südlich. von Hölzernhaus, in zwei mit Laub­