Geognostisches.
Kreide.(Ober-Turon.)
Im Südostviertel des Blattes nahe der östlichen Grenze findet sich südlich von dem von Potzlow nach Pinnow führenden Wege eine kleine Kuppe, die sich jedoch keineswegs aus der übrigen von dem Oberen Geschiebemergel gebildeten Hochfläche heraushebt und in welcher die Kreide in einer Höhe von 44 Metern über NN. zu Tage tritt.
Schon K. F. Klöden!) hat die Kreide- und Kreidemergellager zu Potzlow in der Uckermark eingehend beschrieben. Er sagt, dass in dem Berge ein Bruch eröffnet sei, und dass man in demselben die Kreide mit ihren Feuersteinlagen 1!/>—2 Lachter mächtig anstehen sähe, während darunter Kreidemergel, welche das Material zum Betriebe einer daneben liegenden Kalkbrennerei lieferten, aufgeschlossen wären. Der Bruch ist bereits seit langer Zeit aufgegeben, sodass man gegenwärtig das Profil nicht mehr wahrnehmen kann. Eine von mir bis auf 1!/» Meter Tiefe ausgeführte Schürfung zeigte, wie richtig Klöden die dortigen Verhältnisse beschrieben hat, denn es wurde dabei eine anscheinend horizontal liegende Schicht eines hellgrauen, weissgefleckten und splittrigen Feuersteins aufgefunden, die auch Klöden gesehen hat. Diese Feuersteine sind nicht in perlschnurartigen Knollen wie bei der senonen Rügener Kreide, sondern in zusammenhängenden, bis zu 3 Decimeter mächtigen Bänken der Kreide eingelagert. Nach Klöden waren bei Potzlow drei solcher Feuersteinlager übereinander zu beobachten, von denen besonders das unterste in ziemlicher Regelmässigkeit das Kreidelager von dem darunter folgenden milden Kreidemergel trennte. Das Hauptfallen wird von ihm als nach Süd gerichtet angegeben. Girard?), welcher dieses Kreidelager ebenfalls besucht hat, hält es den älteren Nachrichten zufolge mit grosser Wahrscheinlichkeit für ein wirklich anstehendes Lager; auch erwähnt er ebenfalls die plattenförmig
1) Beiträge zur mineralogischen und geognostischen Kenntniss der Mark Brandenburg. Erstes Stück, 1828, S. 78—80.
?) Girard, die norddeutsche Ebene, insbesondern zwischen Elbe und Weichsel. Berlin 1855, S. 56 u. 57,