Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
Seite
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18 Geognostisches.

mehrere 100 Schritt breiten Saume das grosse Alluvialbecken auf der Hochfläche nördlich von Damelack und Breddin. Wie schon oben erwähnt, schliesst sich derselbe dem Oberen Sande eng an, da er am Schlusse der Diluvialzeit durch die Schmelzwässer des Inlandeises von den Höhen herabgeführt und in den von diesen herausgewaschenen Rinnen und Becken zum Absatz gebracht wurde.. Da die träger fliessenden Gewässer in den Rinnen schwereres Material nicht fortzuführen vermochten, so besitzt der Sand feinkörnige oder mittelkörnige Beschaffenheit und schliesst nur haselnuss- bis höchstens wallnussgrosse Geschiebe von ver­schiedenen krystallinischen Gesteinen und gelbem Flint ein.

Grössere Verbreitung besitzt der

Thalsand(das) der sandige Absatz und das Umlagerungs­gebilde der dem schmelzenden Inlandeise entströmenden, in den weiten Niederungen sich ansammelnden und zu grossen und breiten Strömen sich vereinigenden Wassermassen. Er gehört daher der oberdiluvialen Abschmelzperiode an und ist somit als das Jüngste diluviale Gebilde aufzufassen. Seinen Namen erhielt er mit Bezug auf das Vorkommen in den alten Stromthälern, in denen er wie auch in der Niederung des Blattes Lohm zahlreiche, ent­weder isolirt aus derselben tretende, mehr oder minder umfänglich beschränkte Partien, Inselzüge und-Complexe von oft sehr zer­rissener, vielgestaltiger Form. bildet oder sich der Diluvialhoch­fläche als Vorterrasse in an Breite sehr wechselnden Streifen an­lehnt. Ohne Zweifel dehnte er sich früher gleichmässig über die ganze Niederung aus und wurde erst später, nachdem die Havel und deren Zuflüsse ihren Lauf hierher lenkten, im Zusammenhange gestört, theilweise umgelagert und weiter geführt.

Charakterisirt wird er hauptsächlich durch die ebene Ober­fläche, den Mangel an Kalk, Schichtung und Geschieben; in Auf­schlüssen bemerkt man jedoch an seiner Basis eine Zone kleiner, erbsen- bis haselnussgrosser, milchweisser Quarzgerölle, die bis­weilen aber auch in seiner Masse verstreut liegen. Er kenn­zeichnet sich als ein stark ausgewaschener, feinkörniger, an ver­witterungsfähigen Mineralfragmenten und thonhaltigen Theilen sehr armer Sand, weshalb er in nicht geschützter trockener Lage stark