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genommen— braune Bezeichnungen auf weissem Grunde. Die Entstehung des Flugsandes konnte zwar auf dem Unteren Sande der Hochfläche unter günstigen Umständen bis in die Interglacialzeit oder bis in den Schluss der letzten Vereisung zurückreichen und hätte daher zum Theil schon früher Erwähnung finden müssen, was aber, um eine doppelte Besprechung zu vermeiden, unterblieb.
Die grösste Verbreitung besitzt auf dem Blatte die
Moorerde(ah)— eine Mengung von Humus!), grobem und feinem Sand, sowie zuweilen auch von Schlick(Thon). Das Wort Humus ist der Collektiv-Name für verschiedene Zersetzungsstadien organischer Substanzen; kann die Oxydation derselben bei Hinzutritt von Luft, Feuchtigkeit und Wärme schnell erfolgen, so entsteht der milde oder süsse Humus— so genannt, weil er nur süsse Gräser hervorbringt—, ist jedoch der Luftzutritt bei dem Zersetzungsprocesse periodisch gehemmt— wie z. B. im Bereiche der Havel, Dosse und Jäglitz, die wegen ihres trägen Laufes die angrenzenden. flachliegenden Gelände oft mehr als erwünscht nass erhalten—, so vermodert die Vegetation in eigenthümlicher Weise und es bildet sich saurer Humus, der nur saure Gräser erzeugt.
Die Mächtigkeit der Moorerde beschränkt sich in der Regel auf 1—6 Decimeter und ist um so geringer, in je höherer und trockenerer Lage sich die betreffende Fläche in der Niederung befindet, um so stärker in Vertiefungen oder im nächsten Bereiche der Bäche und Gräben. Während in weniger wassergefährlicher Lage sandiger Humus mit Flusssand im Untergrunde vorherrscht, führen die nassen Gründe gewöhnlich schlickhaltige Moorerde mit nachfolgendem Schlick oder Schlicksand.:
Torf(at) ist ebenfalls ein Produkt der Vegetabilien, deren Zersetzung aber mangelnden Luftzutritts wegen nicht so vollständig als bei der vorigen Humusart erfolgte und auch aus anderen Pflanzen— nämlich Wasserlinsen, Rohr, Schilf, Woll- und Ried
gräsern— hervorging. Die abgestorbenen Pflanzen sinken all
') Das lateinische Wort für Dammerde, Moder,