Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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34 Agronomisches,

Mit Ausnahme einiger kleiner Stellen auf Kuppen, an Steil­gehängen, in Senken oder Rinnen, in welchen der intacte Mergel oder Lehm an die Oberfläche tritt, hält sich der lehmige Boden nur in der äussersten Grenzausbildung des Lehmbodens dem lehmigen oder auch nur schwach lehmigen Sande, welchem nach 0,3 1,0 Meter Mächtigkeit theils in allmäligem Ueber­gange, theils in gerader oder mehr oder minder wellig auf- und niedersteigender Linie Lehm in 0,21,0 Meter Stärke und hier­auf der Mergel folgt. Im grossen Ganzen ist der aus der Ver­witterung bezw. Ausschlemmung des Oberen Diluvialmergels her­vorgegangene lehmige Sand an thonigen Theilen etwas ärmer, an Geschieben reicher und stärker als der auf dem Unteren Mergel lagernde und sind nur diejenigen Flächen ausgenommen, in welchen Reste.des Oberen Mergels dem Unteren Mergel direct auflagern.

Im Gebiete des Oberen Diluvialmergels überwiegen die

Profile:

LS512 18700 87718

SL811 SL5ö11 L

SM SM

in demjenigen des Unteren Mergels:

182-8 LS411 LS36

SLO12 SL412 L8a-11

M SM M Dieser lehmige Sand oder»Lehmsand« wie ihn der Land­

wirth zu bezeichnen pflegt giebt bei feuchter Witterung ge­pflügt Schollen, die selbst nach längerem Liegen einigen Zu­sammenhang behalten, weshalb er gewöhnlich für gut lehmig ge­halten wird, jedoch besitzt er nur 2,42,7 pCt. plastischen Thon. Diese Erscheinung beruht in einem hohen Gehalt an Quarzstaub, welcher auch leicht Krustenbildung verursacht, die namentlich nach Schlagregen und bald darauf folgender trockener Witterung sehr unliebsam hervortritt. Erfolgt in diesem Falle nicht recht­zeitig Lockerung, so erwächst für den Fruchtstand leicht grosse Gefahr und empfehlen sich aus diesem Grunde keine Beigaben von Chilesalpeter, da hierdurch die Verdunstung nur befördert wird. Kalkung oder Mergelung hebt diesen Uebelstand.