34 Agronomisches,
Mit Ausnahme einiger kleiner Stellen auf Kuppen, an Steilgehängen, in Senken oder Rinnen, in welchen der intacte Mergel oder Lehm an die Oberfläche tritt, hält sich der lehmige Boden nur in der äussersten Grenzausbildung des Lehmbodens— dem lehmigen oder auch nur schwach lehmigen Sande—, welchem nach 0,3— 1,0 Meter Mächtigkeit theils in allmäligem Uebergange, theils in gerader oder mehr oder minder wellig auf- und niedersteigender Linie Lehm in 0,2—1,0 Meter Stärke und hierauf der Mergel folgt. Im grossen Ganzen ist der aus der Verwitterung bezw. Ausschlemmung des Oberen Diluvialmergels hervorgegangene lehmige Sand an thonigen Theilen etwas ärmer, an Geschieben reicher und stärker als der auf dem Unteren Mergel lagernde und sind nur diejenigen Flächen ausgenommen, in welchen Reste.des Oberen Mergels dem Unteren Mergel direct auflagern.
Im Gebiete des Oberen Diluvialmergels überwiegen die
Profile:
LS5—12 18700 87718
SL8—11 SL5ö—11 L
SM SM
in demjenigen des Unteren Mergels:
182-8 LS4—11 LS3—6
SLO—12 SL4—12 L8a-—11
M SM M Dieser lehmige Sand oder»Lehmsand«— wie ihn der Land
wirth zu bezeichnen pflegt— giebt bei feuchter Witterung gepflügt Schollen, die selbst nach längerem Liegen einigen Zusammenhang behalten, weshalb er gewöhnlich für gut lehmig gehalten wird, jedoch besitzt er nur 2,4—2,7 pCt. plastischen Thon. Diese Erscheinung beruht in einem hohen Gehalt an Quarzstaub, welcher auch leicht Krustenbildung verursacht, die namentlich nach Schlagregen und bald darauf folgender trockener Witterung sehr unliebsam hervortritt. Erfolgt in diesem Falle nicht rechtzeitig Lockerung, so erwächst für den Fruchtstand leicht grosse Gefahr und empfehlen sich aus diesem Grunde keine Beigaben von Chilesalpeter, da hierdurch die Verdunstung nur befördert wird. Kalkung oder Mergelung hebt diesen Uebelstand.