Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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40 Agronomisches,

oder kopfgrosse Lehm- und Thonschollen ausgebreitet wurden, Das weitere Bedenken der Kalk des Mergels schliesse das Gedeihen mancher Pflanzen aus: ist nicht gerechtfertigt, denn hier könnte nur die Lupine in Frage kommen, die sich eventuell aber durch andere, zur Gründüngung geeignete Pflanzen ersetzen liesse und auch nach Beigaben von Kainit wieder gedeiht. Schwer­wiegender ist die Frage, welche Frucht der Mergelung folgen soll; Thatsache ist, dass viele Kartoffelsorten dann namentlich im 3.5. Jahre in trockenen Jahren so grindig werden, dass sie kaum noch irgend welche Verwendung zulassen. Bei der

Fruchtfolge: Hafer oder: Hafer(oder Gemenge)

Roggen Kartoffeln Klee Roggen Roggen Klee Erbsen Hafer Kartoffeln

dürfte sich aber ein Nachtheil für genannte Hackfrucht kaum herausstellen und giebt es andererseits Sorten, welche gegen Kalk wenig empfindlich sind.

Grosse, tiefe und bleibende Gruben anzulegen, gilt gegen­wärtig als überwundener Standpunkt, seitdem die leicht und billig zu beschaffenden Feldbahnen ein Mittel an die Hand geben, grosse Bodenmassen schnell und mit wenig Arbeitskräften zu transportiren. Hauptsache ist zunächst, die betreffenden Felder auf das Anstehen geeigneten Mergels zu untersuchen und die Gruben möglichst an Steilgehängen, auf Kuppen oder überhaupt an Punkten anzulegen, welche die Ausfüllung der entstandenen Bodenlücken leicht ermöglichen.

Aetzkalk, Wiesenkalk ete. werden ferner niemals für den Diluvialmergel Ersatz leisten können, da der Acker durch letzteren bleibende physikalische Verbesserung erfährt, durch jene aber nur Kalk zugeführt erhält.

In nicht zu trockener Lage, bei günstigem Untergrunde, guter Bearbeitung, Düngung, allmäliger Vertiefung der Acker­krume und durch Beigaben von Kunstdüngern kann der Boden im Ertrage ausserordentlich gesteigert, in Weizen- und Zucker­