42 Geognostisches.
Das schwefelsaure Ammoniak bleibt in der Wirkung selbst bei Gegenwart genügender. Kalkmengen beträchtlich hinter derjenigen des Chilesalpeters: zurück— und ist daher von dessen Anwendung abzusehen. Nicht minder grosse Erfolge erzielen Gründüngungen von Lupinen(gedüngt mit Kainit) oder Serradella und zwar zu Roggen, Hafer oder Kartoffeln. Am besten folgt nach Serradella-Gründüngung: Sommer-Roggen, darnach Kartoffeln.
Wird der Stalldung mit Superphosphat-Gyps conservirt— pro Stück Grossvieh 0,75— 1 Kilo täglich— so kann der Ertrag
an Sommerweizen zu 12 Centner pro Morgen,
» Roggen» 410»»»
» Hafer»1 15»»»
» Kartoffeln zu 90—150»»» gerechnet werden.
Einen Hauptfactor hierbei spielen die Saatgut-Sorten. Für alle Verhältnisse eignet sich beispielsweise eine bestimmte Kartoffelart nicht, sie muss— wie Schulze-Semmenthin richtig bemerkt— für jede‘ einzelne Wirthschaft und für jeden bestimmten Zweck durch regelmässig fortgesetzte Versuche gefunden werden. Die Anpreisung einer Kartoffelsorte ohne eingehende sachliche Begründung durch jahrelange sorgfältige Versuchsergebnisse unter verschiedenen Verhältnissen ist werthlos. Für die Prignitz gewährt aber auf diesem Boden»Imperator« den höchsten Ertrag, darnach folgen Magnum bonum, Fürst Lippe, Reichskanzler und schliesslich die Daber’sche.
Hinsichtlich des Roggens haben sich vorzüglich der»Pirnaer« und»Bestehorn« bewährt; hohe Weizen-KErträge liefern der »Squarehead«(der aber leicht vom Rost befallen wird) und eine Neu-Züchtung von Hallet, die aber gleich allen englischen Sorten leicht auswintert.
Sehr gute Erträge giebt auf Höhenboden der aus dem Havelluch stammende sogenannte Luch-Hafer; in nicht zu trockenen Jahren aber auch»Heines ertragsreichster«, der»Probsteier« und »Anderbecker« die höchste Ernte an Stroh sowie Körnern.
Hinsichtlich der Fruchtfolge lässt sich Bestimmtes nicht angeben, da grössere Grundbesitzer anders wirthschaften müssen, als