Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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Analytisches.%

Zu den wichtigsten Bestandtheilen des Bodens gehört der Kalk, denn er bildet nicht nur einen Nährstoff für die Pflanze, sondern wirkt auf die physikalischen Verhältnisse des Bodens in der günstigsten Weise, er lockert schwere Böden, vermindert die Krustenbildung, influirt die Wärmeverhältnisse, führt eine schnellere Zersetzung der mineralischen und organischen Substanzen im 3oden herbei, befördert dadurch die Salpeterbildung und bindet die Säuren in Bodenarten.

Da nun der Kalk durch die atmosphärischen, stets kohlensäure­haltigen Wässer, durch die animalischen und vegetabilischen Sub­stanzen, ferner durch Beigaben von schwefelsaurem Ammoniak, Chilesalpeter, Kainit oder Carnallit dem Oberboden reichlich ent­zogen wird, so ist für hinreichenden Ersatz stets Sorge zu tragen. Versuche haben erwiesen, dass bei dem Zuckerrübenbau durch Kainit-Düngung dem Boden ein ganz bedeutendes Quantum Kalk entzogen wird. Kommen hierbei 6 Centner pro Morgen in An­wendung wie dies beim Zuckerrübenbau häufig geschieht so ist gleichzeitig ein ebenso grosses Quantum Kalk zuzugeben, um einer Verarmung daran vorzubeugen.

Wie aus den Analysen märkischer Bodenarten des Verf. ds. hervorgeht, enthalten die Ackerkrumen:

Lehmiger Sandböden 0,0920,642 pCt. Kalkerde Schwach humoser Sandböden..- 0,0390,100»» Humoser feinsandiger Thonböden. 0,1190,529»» Stark humoser Thonböden. 0,0040,784>»»

Die Kalkerde findet sich im Boden vorzugsweise als kohlen­saurer Kalk, in geringerem Grade als schwefelsaurer, kieselsaurer, aurer und ev. phosphorsaurer Kalk. Um die Kalkmenge zu ermitteln, welche an Kohlensäure gebunden ist, wurde diese mit dem Scheiblerschen Apparat bestimmt und unter Berücksichtigung der Magnesia auf kohlensauren Kalk be­rechnet. Der Untergrund dieser Böden enthält stets reichlichere Mengen an Kalk, die oft diejenigen der bez. Ackerkrumen um das 10fache übertreffen. Am deutlichsten tritt dies bei den Diluvial­mergelprofilen: Lehmiger Sand über sandigem Lehm und Mergel hervor, deren sandige Lehm- und lehmige Sanddecke erst durch

die Einwirkung der Atmosphärilien aus dem Mergel entstanden ist,

humussaurer, salpeters