Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 10 [Neue Nr. 3137] (1895) Werben : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1886
Entstehung
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Geognostisches. 13

der Elbe, weshalb das Blatt Werben sich als ein alluviales charak­terisirt. In dem kleinen, noch in das Bereich des Blattes treten­den zur West-Priegnitz gehörenden Gebiete auf dem rechten Elb­ufer steht jedoch noch Diluvium, wenn auch in sehr beschränktem Umfange, an. Dasselbe gehört der obersten Abtheilung, desselben,

dem von den Geologen bisher zum Alt-Alluvium gerechneten sog. Thalsande, an.

Befremdlich könnte scheinen, dass die nördlich von der Ort­schaft Berge aus der Ebene ziemlich hoch heraustretenden Einzel­erhebungen, die vereinzelten Sandcomplexe südlich von Ferchlipp und Neukirchen und der dazwischenliegende über 1 Kilometer lange, schmale Höhenzug, sowie auch derjenige westlich von Königsmark, in der südwestlichen Ecke des Blattes dem Diluvium nicht angehören sollten. Man könnte mit Recht ein­wenden, dass sich der Windmühlenberg nördlich von Berge beispielsweise 4 Meter über das Schlickniveau erhebt, dass die übrigen durch Deichbrüche veranlassten Sandgebiete nahe der Elbe nur ebene Oberflächen aufweisen, dass selbst in tieferen Grubenaufschlüssen z. B. bei Colonie Neu-Berge, Schönberg und Neukirchen kein Schlick unter dem Sande beobachtet wird und sie demnach inselartige Parthieen des einst die Wische bedeckenden Thalsandes oder Flugbildungen desselben darstellen können.

Demgegenüber sei darauf hingewiesen, dass der zuerst er­wähnte, allerdings 30 Meter hohe Windmühlenberg wohl nicht unbeträchtlichen künstlichen Auftrag erhielt, zudem durch Ver­wehungen, gleich den nördlich davon anstehenden Erhebungen, an Höhe zugenommen haben mag. Wie beim Betrachten der be­

Nachdem nun bis Ende Mai sich das Wasser allmählich von den Aeckern verlaufen hatte und die Bestellung eines grossen Theiles derselben in Angriff genommen, sowie während der Zeit auch der Deich bis Schönberg nothdürftig wieder hergestellt war, stieg plötzlich der Strom Mitte Juni wieder, da im Ge­birge erst spät die Schneeschmelze erfolgte; in Folge dessen trat eine zweite Hochfluth ein, welche am 12. Juni an derselben Stelle wie das erste Mal einen erneuten Durchbruch herbeiführte, wodurch in demselben Jahre zum zweiten Male die Stadt Seehausen und die Ländereien ringsum bis nach Osterburg hin

vollständig verwüstet wurden.