Geognostisches. Sn 21
Flusssand zeigt sich grobsandig, grandig oder ist mit Kiesbänken und-Nestern vermischt, weshalb die leichter zugänglichen Stellen dieser Art, wie die Höhen südlich von Einhof oder Druidenhof!) und zu beiden Seiten des Weges von Giesenslage und Behrendorf von jeher eifrig auf Kies— ein in der vollkommen steinfreien Wische sehr begehrtes Material— durchforscht und zahlreiche Gruben mit mehr oder weniger Erfolg angelegt wurden. Flusssand und-Kies lassen nur selten Schichtung erkennen, nördlich von Lichterfelde auf dem Acker des Herrn BRUNEF findet sich aber eine kleine Grube, in welcher Kies mit vortrefflicher Diagonalschichtung(discordante Parallelstructur) beobachtet wird,
Erwähnenswerth bleibt noch, dass man in neuerer Zeit im Flusssande der Elbe Tausende von Eichenstämmen von oft kolossalem Umfange antraf?), die, weil sie die Schifffahrt gefährden, gehoben werden müssen. Ihr jetziges Erscheinen steht mit dem seit dem Jahre 1866 so energisch betriebenen Buhnenbau in Verbindung, durch den man den Strom verengern, seine Fliessgeschwindigkeit vermehren und ‚sein Bett vertiefen will, damit er
noch bei niedrigstem Wasserstande für grössere Schiffe fahrbar
1) Man könnte durch den Namen dieses Hofes leicht auf die Vermuthung gerathen, dass hier Druiden gewohnt hätten, aber Beckmann sagt: Mit den Druiden ist es nichts, der erste Besitzer hiess Drude. Man weiss indessen das eine so wenig als das andere mit Gewissheit. Wenn die Semnonen und Longobarden hier wohnten, was doch nicht unwahrscheinlich ist, so hatten sie gewiss auch ihre heiligen Haine und Opferplätze, die zugleich als Versammlungsplätze der Aeltesten des Volkes dienten und unter dem Beistand der Druiden, ihrer Priester, gehalten wurden. Diese hatten ihre eigenen, abgesonderten Wohnplätze, weil man ihre Person für zu heilig hielt, als dass sie sich mit den Profanen in eine. häusliche Verbindung hätten einlassen können..
2) Der in der Gartenlaube, Jahrg. 1887, S. 101 abgebildete, umstehend wiedergegebene Baumstumpf einer vielleicht 1000jähr. Eiche, welche im Sommer 1888 in der Nähe von Dötzingen, bei Hitzacker unweit der Mündung der Jeetze in die Elbe, im Ufersande der Elbe aufgedeckt wurde, giebt Zeugniss von den Urwäldern, welche einst das Elbgebiet bedeckten und uns nur aus Sagen bekannt sind. Die von Rinde grösstentheils entblösste Eiche zeigt folgende Dimensionen: Höhe 7,4 Meter, oberer Umfang: 9 Meter; oberer Durchmesser: 2,86 Meter. Mittlerer Umfang: 7,6 Meter; mittlerer Durchmesser: 2,43 Meter, Unterer Umfang: 8 Meter; unterer Durchmesser: 2,55 Meter; Kubikinhalt: 34,9 F ass-Meter, Um den StAmI an’s Ufer zu schaffen, mussten 3 mächtige Hauptäste von J® 15 Meter Länge unter Wasser abgesägt werden.
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