Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 10 [Neue Nr. 3137] (1895) Werben : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1886
Entstehung
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Agronomisches. 35

darauf: Roggen, Sommerroggen und Hafer im Gemenge, Buch­weizen, Lupinen, Weissklee, Wundklee, Spörgel und Kartoffeln.

Der reine Sandboden an der braunen Punktirung und den Buchstaben as kenntlich zeigt auf der Karte nur wenig umfangreichere Flächen, als der Schlicksand; seine Ablagerung erfolgte' nur einige kleine Stellen ausgenommen durch die Elbe, die ihn bei früheren Hochfluthen weithin in die Niederung führte und auch in der nächsten Nachbarschaft der Deiche in sehr verschiedener Mächtigkeit absetzte. Obwohl dieser Sandboden: in der Regel auf Schlick ruht, keine Steine enthält, feines Korn und Grundfeuchtigkeit besitzt, so zeigt er doch nur mässigen Frucht­stand. Vor allem fehlt es ihm an Dung, da der Landwirth diesen lieber den schweren Böden, die ihn ungleich höher verwerthen, einverleibt. Als Ackerland gehört er der 7. und 8. Klasse an (Reinertrag 1,8 Mark und 0,9 Mark). Er eignet sich für Kartoffeln, Roggen, weisse Rüben, Buchweizen und Möhren.

Theilweise findet sich der Sandboden auch der Holzzucht überwiesen und zwar bilden die mit Kiefern und Fichten bestan­denen Flächen in trockner Lage Holzung 8. Klasse(Reinertrag 0,2 Mark), die mit Laubholz bestandenen mit Schlick im Untergrund Holzung 5. Klasse(Reinertrag 5 Mark). Nördlich von Neukirchen und südlich von Quitzöbel befanden sich Sand­flächen, welche streckenweise nur 0,51,0 Meter Mächtigkeit besassen; diese wurden bereits meist rajolt, wodurch je nach der Stärke des Schlickauftrages Boden 5. bis 6. Klasse hervorging. Das Gleiche geschah mit Sandarealen nördlich von Quitzöbel, wo aber beim Rajolen meistentheils Raseneisenerz und schlickiges Moos zum Vorschein kamen. Dem

Flugsande begegnet man auf dem Blatte in grösserem Zu­sammenhange nur in dem zwischen Quitzöbel und dem sog. Bauernbrack gelegenen Striche, wo er in hohen, regellos angeord­neten und von jeder Vegetation entblössten Hügeln und Complexen auftritt. Der Sand ist sehr locker, trocken, von unebener Ober­fläche, weshalb er sich nur zur Aufforstung eignet, wofür aber Mittel anzuwenden die Gemeinde Quitzöbel keine Neigung zu

haben scheint.