34 Agronomisches.
Das beste Mittel, diesen Boden auf eine höhere Culturstufe zu bringen, besteht— selbstverständlich nach erfolgter Entwässerung— in kräftiger Zufuhr von gebranntem Kalk, auch Gaskalk, Kalkmergel oder Scheideschlamm aus Zuckerfabriken. Der Kalk setzt die humose Substanz rascher zu Kohlensäure, Ammoniak und Wasser um, macht den Boden lockerer, durchlässiger, wärmer, thätiger und befördert die Nitrification; auf dem Rittergute Iden ausgeführte Meliorationen beweisen schlagend die ausgezeichneten Erfolge einer derartigen Capitals-Anlage.
Bei einigem Kalkgehalte gedeihen darauf: Weizen, Wintergerste, Hafer, Kohl, Bohnen, Raps, Hanf und Futtergräser; rother Klee liebt solchen Boden nicht, denn er leidet zu sehr vom Grase. Die überwiegenden Flächen dieses Bodens werden hier als Wiesen oder Weiden benutzt; erstere rechnen je nach Lage und Unter
= grundsbeschaffenheit in die 5., 6. oder 7. Klasse mit einem Rein
ertrage von 6 Mark, 3 Mark und 1,5 Mark, die Weiden meist in die 4. Klasse zu 3,6 Mark, seltener in die 5., 6. oder 7. Klasse, welche mit 2,4, 1,5 und 0,8 Mark Reinertrag eingeschätzt wurden. Auch als Ackerland gewährt er sehr verschiedenen Nutzen, weshalb er theils in die 4., 5. und 6., deren Reinertragsberechnung früher angegeben wurde, ja selbst in die 7. Klasse(1,8 Mark) bonitirt wurde.
ESTER
A
Der Sandboden
kommt auf dem_Blatte innerhalb des Schlickterrains als
Schlicksand, st Flusssand(as) und Flug- oder Dünensand(D). s 8
Der Schlicksand nimmt, wie schon erörtert, höher gelegene, früher den Ueberschwemmungen seltener ausgesetzte Flächen in grösserer Zahl ein, die je nach dem Gehalte an thonigen Theilen, sehr feinem Sande und nach der Beschaffenheit des Untergrundes verschiedenen landwirthschaftlichen Werth besitzen. Als milder, sehr feinkörniger, thoniger Sand und bei nicht zu durchlässigem Untergrunde rechnet er zur 5. Klasse(Reinertrag 4,8 Mark), im ungünstigeren Falle zur 6. Klasse(zu 3 Mark); er wird allgemein als Roggenboden 2. Klasse bezeichnet. Hauptfrüchte sind