Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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8 Geognostisches,

Diluvial- oder Glacialperiode abschliessen und die Absätze der am Ende derselben dem schmelzenden Inlandeise entströmenden diluvialen Wassermassen, welche in den ausgedehnten Niederungen einen Abfluss suchten und sie überflutheten, darstellen. Der Name»Thalsand« rührt von ihrem Vorkommen in den alten Thalniederungen her und werden sie auch nebst den thonigen, kalkigen und humosen Einlagerungen mit dem Namen»Thal­Diluvium« bezeichnet. Nicht immer können sie als directe sandige Sedimente der Schmelzwässer aufgefasst werden, sondern sie bilden in vielen Fällen nur eingeebnete, oberflächlich umgelagerte, ältere Diluvialsandflächen.

Ein Blick auf die Karte giebt über die räumliche Verbreitung des Thalsandes Aufschluss und war bereits oben erwähnt, dass er in der Hauptsache die NO.-Hälfte des Blattes erfüllt und insel­artig aus den jungalluvialen. Ablagerungen der, Elbe heraustritt. Er zeichnet sich durch feines, gleichmässiges Korn, meist helle, fast weisse, mitunter auch in Folge beigemengten KEisen­hydroxyds intensiv rothe Farbe aus; nur in vereinzelten Strichen besitzt er die ihm in den Thälern der Mark durchweg

eigenthümliche, durch eine innige Mengung mit fein vertheiltem Humus bedingte bleigraue Farbe. Er besitzt keine Schichtung und liess sich bis jetzt an keinem Punkte auch nur das kleinste

Geschiebe oder grandige Ausbildungsweise beobachten, ebenso ist er frei von Kalk, Thon- und Humusbänkchen.

Mit der niedrigen Lage der Thalsandflächen und speciell derjenigen im Gebiete der Karthan steht der hohe Grundwasser­stand und die Bildung von Raseneisenerz in naher Beziehung und findet sich letzteres namentlich in der gesammten Wilsnacker Feldmark, wo es mit mehr oder weniger Sand vermengt, oder damit streifenweise durchsetzt ist, oft auch auf weite Erstreckung in einer Tiefe von 0,51,0 Meter in zusammenhängenden Lagen oder nesterweise in bis 0,4 Meter mächtigen Blöcken oder faust­bis kopfgrossen Klumpen vorkommt. Hierdurch entsteht ein den Pflanzenwuchs erheblich schädigender und undurchlässiger Unter­grund, weshalb die Ackerwirthe diese Einlagerung mehr und mehr durch systematisches Rajolen zu entfernen suchen,