Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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18 Geognostisches.

dem Mangel eines Bindemittels und ihrer der herrschenden Wind­richtung ausgesetzten Lage wegen, schon bei mässig bewegter Luft verweht werden, bei Sturm jedoch in ihrer Gesammtheit in Aufruhr kommen und die ganze Gegend in Sandwolken hüllen. Die Flächen, welche die Dünen in ‚den Legder, Wilsnacker, Oevelgünder und Kuhblanker Forsten bedecken, mögen etwa den dritten Theil des gesammten Thalsandgebietes einnehmen, sie bilden hier von O nach W gerichtete Züge und Complexe oder sich weithin fortsetzende breite Wälle, hinter denen das Terrain mehr unregelmässig hügelig erscheint. Isolirt stehende Flugsand­berge sind seltener, jedoch bietet solche auch die Gegend westlich von Gr. Lüben und südöstlich von Wilsnack, wo sie die Ein­tönigkeit der sonst ebenen Thalsandfläche einigermaassen unter­brechen, was freilich durch Bepflanzung dieser Hügel noch an­genehmer geschehen könnte. Ein wahres Chaos von Flugsand­bergen bildet das unmittelbar an die Stadt Wilsnack von Süden her tretende Terrain, das aber trotz des sterilen Bodens, wie auch alle übrigen der Stadt Wilsnack oder Herrn Baron von Saldern gehörigen Forsten vortrefflich aufgeforstet ist, und Kiefern von freudigem Wuchs, ja unweit vom Forsthaus Plattenburg auch prächtiges Laubholz trägt. Mehr westlich hiervon begegnet man im Dünenterrain mehreren besonders schmalen, weithin sich er­streckenden Rinnen und thalartigen Einschnitten, die mit Moor­erde, Torf, stellenweise auch mit Wasser erfüllt sind. Einen geradezu trostlosen Anblick gewährt die Kuhblanker Heide, das Dünenterrain östlich von Legde und Kl. Lüben und muss es Be­fremden erregen, dass die Bewohner besonders des zuletztgenannten Ortes sich noch nicht zur Aufforstung ihrer Wüsteneien ent­schliessen konnten. Nordöstlich von Gr. Lüben zeigen sich bei theilweise abgefahrenen Dünen im Querschnitt öfter Heide-Humus­bänkehen in mehrfacher Wechsellagerung, ein Vorkommen, das für den periodischen Aufbau dieser Sandberge deutlich spricht.

Rajoltes Land oder Bodenauftrag

findet sich in der Elbniederung bei Schönberg am Deich, be­sonders aber im Thalsandgebiete des westlich von Gr. Lüben bis zum