Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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Geognostisches.

Dünen- oder Flugsandbildungen

sind auf dem Blatte durch gelbe Farbe und den Buchstaben D kenntlich. Sie entstehen durch die Einwirkung der Winde auf Sand, dessen Oberfläche nicht durch Vegetation befestigt ist, wes­halb ihre Bildung zu allen Zeiten stattfinden musste und das Alter nicht immer mit Sicherheit angegeben werden kann. Er ist gewöhnlich ein sehr feinkörniger, unfruchtbarer Sand, dem Stein­chen vollständig fehlen. Unter Umständen folgt aber auch gröberer Sand der Bewegung durch den Wind, die überhaupt in der Weise vor sich geht, dass die Sandkörner an der Oberfläche ins Rollen kommen und, wenn sie der Druck des Windes dauernd trifft, ihre Bewegung beschleunigen, zu hüpfen anfangen, aus­gedehnte Sprünge machen, bei der jedesmaligen Berührung des Bodens, wie ricochetirende Kugeln sich von Neuem erheben, in derselben Richtung weiter fliegen und sich schliesslich zu Kuppen, Kegeln, langgestreckten Rücken, parallelen Ketten und Hügel­reihen von der verschiedensten Höhe oder auch zu Hochebenen, in welche sich thalartige Einschnitte von grösserer oder geringerer Tiefe und Breite hinein ziehen, nach und nach aufthürmen.

Vielfach gestalten sich die Dünen unter der verschiedenen Einwirkung des Windes ganz unregelmässig und sind sie auch fortwährenden Veränderungen unterworfen, worauf u. a. die ent­stehenden und wieder vergehenden Waldungen grossen Einfluss ausüben. Trifft der wehende Sand eine Waldung, so kann er nicht weiter getrieben werden, weil sich hier die Gewalt des Windes bricht; er lagert sich daher am Rande ab und bildet je nach der Weite und Lage des Vorlandes einen mehr oder minder hohen Dünenrücken. Da die Winde besonders die starken vorherrschend aus Westen kommen, so hat dies auf die Richtung der Dünen Einfluss, jedoch wird die Bewegung des Sandes da­durch gemildert, dass diese stärkeren Westwinde gewöhnlich mit Regen verbunden sind und die nassen Sandkörnchen in geringerem Grade verweht werden können.

Auf dem Blatte haben ausschliesslich die Thalsande zur Bil­dung von Dünen Veranlassung gegeben, die ihrer Feinkörnigkeit,

Blatt Wilsnack, b