Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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Geognostisches. 17

östlich hiervon, mit wenigen Ausnahmen, und die bis 61,9 Meter aufragenden Scharfen-Berge im Süden des Blattes, die auch noch später beim Diluvialgrand Besprechung finden.

Die Steilgehänge nördlich von Leppin, bei Vehlin, einzelne Sandgebiete südlich von Alt-Schrepkow, Rinnen und Senken in dem Kunower Sandterrain, sowie alle entsprechenden Grubenauf­schlüsse tragen keine Obere Sandbedeckung.

Der frei aus Torfwiesen heraustretende, 48 Meter hohe Di­luvialsandberg erlangte seine jetzige eigenthümlich kegelförmige Gestalt zum Theil wohl auf künstlichem Wege und diente früher unzweifelhaft ähnlich dem 43 Meter hohen Berge Verthei­digungszwecken.

Wie der Untere Sand, so ist auch der

Grand des Unteren Diluvium(dg) von sandigen, gran­digen und oft zahlreichen grösseren, geschiebeführenden Abhlage­rungen des Oberen Diluvium bedeckt.

Der Abtragung durch die Gewässer weniger unterworfen, sind seine Fundpunkte gewöhnlich schon von weitem an den sterilen, vege­tationslosen Kuppen sichtbar, wie z. B. der wiederholt erwähnte Mühlen-Berg bei Gr.-Leppin, die 1,5 Kilometer. westlich von Kunow gelegene Kieskuppe, die Scharfen- Berge südöstlich von Glöwen und der Mohn- und Mühlen-Berg südöstlich und nördlich von Netzow. Sie alle sind durch tiefe, umfangreiche Gruben auf­geschlossen und gilt dies besonders von denjenigen bei Glöwen: Diese lieferten die erforderlichen Kiesmassen zur Aufschüttung des hohen Eisenbahndammes bis Wittenberge und ‚darüber hinaus,* wodurch über 25 Meter tiefe und 1 Kilometer lange Grubenauf­schlüsse entstanden, welche treffliche Einblicke in den mineralischen Bestand, die Lagerung und Mächtigkeit des Grandes gewähren.

Einschlüsse von Knochen diluvialer Säugethiere sollen hier beim Kiesgraben öfter zum Vorschein gekommen sein, haben jedoch keine Aufbewahrung gefunden. Paludina diluviana findet sich in grösseren Mengen aber selten in gut erhaltenem Zustande im groben Sand nahe der Brücke am nördlichen Ende der Grube.

In gleicher Richtung wie die Scharfen-Berge finden. sich auf dem anstossenden Blatte Demertin bei Zichtau 6473 Meter hohe,

Blatt Glöwen. b